Komposition und Architektonik der literarischen Texte und ihre Zusammenwirkung

Ein jeder Text weist eine bestimmte innere und äußere Struktur auf, die

folgende Komponenten des Textes umfasst: Komposition und Architektonik, Darstellungsarten und Arten der Rededarstellung.

Komposition ist innerer Aufbau eines Textes, sein thematisches Netz. Komposition des Textes ist eine Struktur, die aus mehreren Aspekten besteht. Dazu gehören:

• stoffliche Organisation des Textes, d. h. Anordnung der thematischen Einheiten, Sujetlinien, Motive, Ideen, Carakterzeichnung usw.

• Gliederung der Gesamtstruktur in architektonische Einheiten: Absätze, Abschnitte, Kapitel, Teile, Akte, Szenen, Strophen usw.

• Darstellungsart: Schilderung, Erzählung, Bericht u. a.

• Rededarstellungsart: Autorenrede , Figurenrede, erlebte Rede.

Die Zusammenwirkung dieser Komponenten ergibt die Komposition

eines Textes. Die Komposition der künstlerischen Texte ist auch von extralinguistischen Faktoren abhängig. Es geht um:

1. Inhalt und Zweck des Werkes

2. Stil des Verfassers (ironisch, elegisch)

3. Epoche des Werkes.

Architektonik umfasst im engeren Sinne den äußeren Aufbau eines Textes bzw. seine Struktur oder seine formale Gliederung.

Architektonik und Komposition sind nahverwandte, aber nicht identische Begriffe. Wenn bei der Architektonik das Formale im Vordergrund steht, so bei der Komposition – das Inhaltliche. Zwischen diesen Begriffen besteht eine feste Wechselbeziehung

- Der äußere Aufbau in architektonischen Einheiten hängt unmittelbar mit den logischen und expressiven Gliederung des Ideeninhalts zusammen.

- Der innere Aufbau nach kompositionellen Einheiten kommt durch architektonische Gestaltung zum Ausdruck ( Jeder Absatz - neuer Gedanke).

Eine jede Genreart bewirkt in bestimmter Weise die Komposition des Textes. Die Werke des Epos, Dramas und der Lyrik unterscheiden sich in erster Linie durch ihre Komposition.

In den epischen Werken ist die Wirkung des Genres
nicht so stark zu spüren. Die Verfasser der epischen Werke benutzen
gewöhnlich unbeschränkt alle Mittel der Literatursprache. Sie greifen oft
zur Lexik und grammatischen Formen der Alltagssprache (mundartige Texte
usw.). In der Komposition des epischen Werkes werden verschiedene Kombinationen der einfachen Komponenten benutzt:

• Elemente des dynamischen Erzählens (besonders in den Bücher bei
Jugendlichen),
• die statische Schilderung von Objekten, Menschen, Naturerscheinungen.
In Prosatexten können solche Komponenten genutzt werden: Monolog, Dialog,
Betrachtungen, innerer Monolog, Autodialog.

In einem poetischen Werk wirkt der Autor durch die Strophenform, Rhythmus, Reim im Gebrauch der sprachlichen Mittel beschränkt. Bei den poetischen Werken muss man vor allem an die Architektonik denken (Form). Manche Formen ( Sonette, Elegie, Ode) bestimmen die Architektonik des Verses.
Das Drama setzt sich den Gebrauch des Monologs oder Dialogs voraus. Die
Autorrede ist ganz lakonisch und hat meistens die Form des elliptischen
Satzes. Die Charakteristik der handelnden Personen wird durch die Figurrede
geschaffen. Daher ist die individualisierende Rolle der Figuren besonders
gross. Bestimmte sprachlich stilistische Mittel haben in dem Text eine
architektonische Funktion ( Anapher, Eppher, Antithese, Paralelismus, Frage
und Antwort usw.). Jedes Mittel in einem Dramawerk hat seine Wirkung.

Komposition und Architektonik eines künstlerischen Textes bilden eine

Einheit, die als solche auch interpretiert werden soll.

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