In der Regel besitzt jede grammatische Form mehrere Bedeutungen, wobei eine von ihnen als Hauptbedeutung (oder paradigmatische Bedeutung), die anderen als Nebenbedeutungen (oder syntagmatische Bedeutungen) aufzufassen sind.
Die Hauptbedeutung erschließt man aus einem minimalen, neutralen Kontext: Der Platz ist besetzt. – Der Platz war besetzt. Ohne Kontext verstehen wir, dass es sich im ersten Fall um die Gegenwart, im zweiten um die Vergangenheit handelt. Aus der syntagmatischen Sicht aber ergibt sich der grammatische Sinn derselben Zeitformen nicht so einfach.
Das Präsens kann in einer Erzählung über vergangene Erreignisse die Bedeutung des Präteritums annehmen. Das historische Präsens dringt in den Bereich der Vergangenheit ein, wo es das Präteritum ersetzt und dessen Synonym wird. In der erlebten Rede kann das Präteritum (das präsentische Präteritum) das Präsens verdrängen. Eine grammatische Form kann verschiedene Stilwerte haben.Mehrere grammatische Formen können denselben Stilwert haben. Derselbe Tatbestand kann sprachlich verschieden gestaltet werden.
Als Zusammenfassung ist folgendes zu sagen:
1. Eine grammatische Form kann mehrere Bedeutungen und meherere Stilwerte haben;
2. Mehrere Formen können dieselbe Bedeutung haben;
3. Mehrere Formen können denselben Stilwert haben, d.h. unterschiedliche Formen tragen dazu bei, einen einheitlichen Stilwert und eine einheitliche Konnotation hervorzurufen.
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