Syntaktische Erscheinungen als Stilfiguren der Anordnung: die Prolepse, der Nachtrag, die Aposiopese.
Die Prolepse ist eine besondere Erscheinungsart der stilistischen Anfangsstellung. Unter Prolepse versteht man die Wiederaufnahme eines Substantivs durch ein Pronomen oder Adverb, bei völliger Absonderung dieses Substantiv in Spitzenstellung (mit oder ohne Komma): Mein Schatz, der ist auf Wanderschaft. Die Nacht, das ist für dich die Ewigkeit. (in der Poesie) Dem Kerl, dem werd ich’s geben! “Wo sind deine Eltern?” – “Mein Vater, der ist in der Arbeit, und meine Mutter, die ist auf den Markt gegangen. (in der Alltagsrede).
Der Nachtrag gilt als Gegenstück zur Prolepse. Darunter versteht man die Wiederaufnahme eines Pronomens oder Adverbs durch ein Substantiv in abgesonderter Endstellung. Das Substantiv oder eine Wortgruppe werden abgesondert, während das Pronomen oder Adverb dem Substantiv vorangehen: Dem werde ich ’s geben, diesem Kerl. Oh, dass sie ewig grünen bliebe, die schöne Zeit der jungen Liebe.
Als Sprengung des geschlossenen Satzbaus kann man auch Aposiopesebezeichnen, d.h. alle Fälle von plötzlichem Abbruch: Dass dich - ! Hol dich - ! Wart, ich will dich! Das wäre! Der Sprechende setzt zu einem erregten Ausdruck an (Dass dich der Teufel hol! – Da soll doch gleich der dreinfahren! – Das wäre doch eine Gemeinheit!), beherrscht sich jedoch und spricht nicht zu Ende. Die Aposiopese – und darin beruht ihr wichtigster stilistischer Ausdruckswert – ist dazu geschaffen, Spannung und Neugier zu erwecken. In der schönen Literatur dient die Aposiopese gewöhnlich als Spannungsmittel. Die Aposiopese erscheint mit Vorliebe am Ende des Kapitels: “Nicht möglich,” schrie sie auf, erbleichte und … (Fortsetzung folgt.)
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