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Text 19. DER ANWENDUNGSBEREICH DES MARKETINGS

Der Begriff Marketing ist nach dem Ersten Weltkrieg in den USA entstanden und hat sich Ende der 50-er Jahre auch in Europa durchgesetzt. Ein völlig entsprechender deutscher Terminus existiert nicht. Durch das Marketing soll dem wirtschaftlichen Wandel von Verkäufermärkten (Knappheitswirtschaft mit Nachfrageüberhang) zu Käufermärkten Rechnung getragen werden.

Der Anwendungsbereich des Marketings hat sich in vier Richtungen ausgeweitet:

1) Nach Beginn im Konsumgütersektor (Konsumgüter-Marketing)wird Marketing zunehmend auch für Investitionsgüter. (z. B. Industrieanlagen, Maschinen; Investitionsgüter-Marketing)und Dienstleistungen (vor allem in den Bereichen Handel, Banken, Versicherungsunternehmen, Tourismus)angewendet (Dienstleistungs-Marketing);

2) neben dem Absatz-Marketing tritt immer stärker auch die Anwendung des Marketing-Gedankens auf Beschaffungsmärkte für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Anlagen, Finanzmittel (Beschaffungs-Marketing)einschliesslich des Arbeitsmarktes (Personal-Marketing);

3) die Berücksichtigung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit erfordert neben den auf Märkte gerichteten Marketing-Konzepten ein internationales Marketing (multinationales Marketing),das über die Organisation der Ausfuhr (Export-Marketing) hinausgeht und z. B. auch die Erschliessung und Bearbeitung der Auslandsmärkte durch Direktinvestitionen umfasst;

4) ein weiterer Anwendungsbereich für das Marketing über das auf Gewinnerzielung gerichtete kommerzielle Marketing hinaus liegt bei den nichtkommerziellen Institutionen. Unter der Beziehung Social-Marketingwird der Einsatz von Marketing-Techniken für immaterielle Güter, soziale Einrichtungen, öffentliche Güter verstanden; es wird zunehmend von offentlicher Verwaltung, politischen Parteien, Bildungseinrichtungen, Theatern, Museen, Glaubensgemeinschaften, politischen (z. B. Gewerkschaften, Umweltschutz-, Verbraucherverbünde), wirtschaftlichen (z. B. Industrie- und Handelskammern), sozialen (z. B. Rettungsdienste, freie Wohlfahrtspflege) und sonstigen (z. B. Sport-, Jugend-, Frauenverbünde) Organisationen zur Verbreitung ihrer Ideen und Dienstleistungen angewendet.

 

Fragen zum Text:

1. Was versteht man unter dem Begriff „Marketing“?

2. Was ist der Anwendungsbereich des Marketings?

3. Wie wird Marketing im Konsumgütersektor angewendet?

4. Was wird unter der Beziehung Social-Marketing verstanden?

 

Text 20. DIE VERTRIEBSKANÄLE

 

Vertriebsformen lassen sich außerdem in mehrstufige Kanäle unterteilen. Technische Entwicklungen, insbesondere die Informa­tionstechnologie, haben das Spektrum der Vertriebskanäle in den letzten jahren stark erweitert. Hier ist die Auswahl von einigen Vertriebskanälen:

Fremde Einzelhandelsgeschäfte: Produkte werden über den Ein­zelhandel mit gutem Zugang zu den potentiellen Kunden verkauft. Wichtig ist, einen guten Platz im Verkaufsregal zu bekommen, den natürlich auch die Konkurrenz begehrt und der deshalb entspre­chend teuer ist; zudem muss das Produkt dem Einzelhandel einen guten Gewinn ermöglichen, damit er es überhaupt ins Sortiment aufnimmt.

Externe Agenten: Spezialisierte Firmen vertreiben als Agenten die Produkte verschiedener Hersteller; sie übernehmen die Funk­tion des eigenen Verkäufers. Externe Agenten kosten relativ viel, allerdings nur bei erfolgreichem Verkauf. Wenn sie nicht verkaufen, fallen auch keine Kommissionen an. Das macht diesen Kanal für neue Firmen attraktiv, da das Risiko begrenzt wird. Gute Agenten sind allerdings nicht immer einfach zu finden.

Franchising: Eine Geschäftsidee wird von so genannten Franchisenehmern gegen eine Lizenzgebühr selbständig umgesetzt, wobei der Franchisesegeber die Geschäftspolitik weiter bestimmt (ein bekanntes Beispiel ist McDonald's). Franchising ermöglicht ra­sches geographisches Wachstum und gleichzeitig Kontrolle über das Vertriebskonzept ohne große eigene Investitionen.

Großhandel: Für eine kleine Firma kann es schwierig sein, Kontakt mit einer großen Zahl von Einzelhändlern zu pflegen. Ein Großhändler, der über gute Kontakte zum Einzelhandel verfügt, kann diese Funktion übernehmen. Er kann dazu beitragen, die „Marktdurchdringung“ zu erhöhen und gleichzeitig die Vertriebs­kosten zu senken.

Internet: Marketing auf dem Internet ist ein relativ neuer Ka­nal. Mit minimalen Kosten ist grundsätzlich ein weltweiter Markt erreichbar; noch wird das Internet nur von gewissen Kundengrup­pen genutzt, auch wenn die Zahl ständig zunimmt.

 

Fragen zum Text:

1. Welche Vertriebskanäle kann man gebrauchen?

2. Was machen externe Agenten?

3. Was heißt Franchising?

4. Welche Funktion übernimmt ein Großhändler?

5. Was ist Marketing auf dem Internet?

 

 




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