Nach der Studie der Bertelsmann-Stiftung findet große Mehrheit der Deutschen die wirtschaftlichen Verhältnisse im Land ungerecht - und das ausgerechnet 60 Jahre nach Einführung der sozialen Marktwirtschaft.
Nur 13 Prozent der Befragten bezeichnen die Verteilung von Einkommen und Vermögen als gerecht.
/* */ Das deutsche Wirtschaftsmodell wurde insgesamt kritisch bewertet: Nur noch 31 Prozent der Menschen hatten eine positive Meinung von der sozialen Marktwirtschaft, von 38 Prozent wurde sie negativ bewertet. Neben der Umfrage hatte die Stiftung gemeinsam mit der Heinz-Nixdorf-Stiftung und der Ludwig-Erhard-Stiftung von Januar bis April bereits ein "Bürgerforum" veranstaltet, in dem 350 Teilnehmer über die Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft diskutierten. So stimmten etwa 76 Prozent der Befragten der Forderung zu, das Steuersystem muss vereinfacht werden.
"Absolut dominant war aber die Forderung nach besseren Bildungschancen", sagte Projektleiter Robert Vehrenkamp, "die wurden in den Diskussionen des Bürgerforums immer wieder genannt." Sie wurden als Schlüssel zu mehr Chancengleichheit betrachtet. Dies hat auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Jubiläum der Sozialen Marktwirtschaft gefordert. "Wohlstand für alle" bedeutet heute "Bildung für alle", sagte sie.