Bismarck war Angehöriger der lutherischen Konfession. Den Religionsunterricht erhielt er von Friedrich Schleiermacher, der den Sechzehnjährigen in der Berliner Dreifaltigkeitskirche auch konfirmierte. Bismarck befasste sich in dieser Zeit mit Fragen der Religion hauptsächlich vom Verstand her und sah sich in ihr, von Hegel oder Spinoza beeinflusst, eher als Deist und Pantheist denn als gläubiger Christ. Ein Atheist war er allerdings nie, auch wenn seine Umgebung ihn zumeist für einen gottlosen Spötter hielt. Das Christentum griff entscheidend in sein Leben ein, als ihn unerwartet der Tod seiner Freundin Marie von Thadden-Trieglaff traf.