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МАРК РЕГНЕРУС ДОСЛІДЖЕННЯ: Наскільки відрізняються діти, які виросли в одностатевих союзах
РЕЗОЛЮЦІЯ: Громадського обговорення навчальної програми статевого виховання ЧОМУ ФОНД ОЛЕНИ ПІНЧУК І МОЗ УКРАЇНИ ПРОПАГУЮТЬ "СЕКСУАЛЬНІ УРОКИ" ЕКЗИСТЕНЦІЙНО-ПСИХОЛОГІЧНІ ОСНОВИ ПОРУШЕННЯ СТАТЕВОЇ ІДЕНТИЧНОСТІ ПІДЛІТКІВ Батьківський, громадянський рух в Україні закликає МОН зупинити тотальну сексуалізацію дітей і підлітків Відкрите звернення Міністру освіти й науки України - Гриневич Лілії Михайлівні Представництво українського жіноцтва в ООН: низький рівень культури спілкування в соціальних мережах Гендерна антидискримінаційна експертиза може зробити нас моральними рабами ЛІВИЙ МАРКСИЗМ У НОВИХ ПІДРУЧНИКАХ ДЛЯ ШКОЛЯРІВ ВІДКРИТА ЗАЯВА на підтримку позиції Ганни Турчинової та права кожної людини на свободу думки, світогляду та вираження поглядів
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Text 7. Der PISA-Schock hat die Bildungspolitiker aufgescheucht.Ein ZEIT-Gespräch über die Chancen, unsere Schulen zu reformieren
– Worin bestehen die Probleme der deutschen Schulen? – Pädagogikstudenten lernen immer noch Trockenschwimmen. Sie halten Referate darüber, wie man Schüler individuell fördert. Doch wenn dieselben angehenden Lehrer ihren Unterricht vorbereiten, ist vom einzelnen Schüler keine Rede mehr. Dann entwerfen sie ihre Schulstunde in altmodischer Manier mit detaillierten Zielen und Unterzielen für die ganze Klasse und retten sich in den Frontalunterricht. Das Bildungssystem ist ähnlich komplex wie das Gesundheitswesen. Da ändert sich nichts mit einem Ruck, auch wenn es wünschenswert wäre. – Wie schnell soll der Prozess der Neuerung verlaufen? – In einigen Bereichen sollte man nicht zu schnell handeln. Beispiel Bildungsstandards. Damit verfolgt man den umgekehrten Weg: Es wird festgelegt, über welche Kompetenzen ein Schüler etwa am Ende der 10. Klasse verfügen soll, nicht aber, welches Wissen er angesammelt haben soll. Das ist sinnvoll. Aber die bislang vorgelegten Standards sind von sehr unterschiedlicher Qualität. Die für den Fremdsprachenunterricht etwa sind gut brauchbar, jene für Deutsch sind alles Andere als professionell gemacht. Es fehlt zum Beispiel eine klare Beschreibung von Kompetenzstufen, an denen sich Lernstände und Lernfortschritte messen lassen. Außerdem gelingt jedwede Reform nur, wenn Lehrerinnen und Lehrer praktisch erfahren, dass der neue Weg besser ist als der alte. Wenn sie nicht überzeugt sind, verfügen Lehrer über viele Mechanismen, um Anordnungen von oben ins Leere laufen zu lassen. – Wie kann man PISA deuten? – Ich ziehe eine modernisierungstheoretische Erklärung vor. Deutschland hat nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst alte Strukturen wieder aufgebaut. In den sechziger und siebziger Jahren wurde das Bildungssystem zwar modernisiert, aber nur unentschlossen und unvollständig. Skandinavien oder die Niederlande haben ihre Schulen dagegen auf die Anforderungen einer nachindustriellen Gesellschaft besser vorbereitet – etwa, indem sie früher erkannt haben, wie wichtig es ist, Schüler ihren unterschiedlichen Voraussetzungen entsprechend individuell zu fördern und möglichst viele Schüler zu höheren Bildungsabschlüssen zu führen. – Wie sieht die Bilanz nach zwei Jahren PISA aus? – Seit PISA setzt sich eine neue Philosophie durch, wie man Schulen steuert. In Deutschland kommt das einer kleinen Revolution gleich. Man orientiert sich an den tatsächlichen Ergebnissen, fragt nach den Leistungen der Schüler und gibt den Lehrern die Freiheit, den besten Weg dorthin selbst zu finden. In vielen Schulen ist das Wort Evaluation kein Unwort mehr, das mit Überprüfung und Kontrolle assoziiert wird. Langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass es sinnvoll ist zu wissen, ob meine Schule gut arbeitet oder wo wir besser werden müssen. – Was schlägt noch positiv zu Buche? – Einige Bundesländer prüfen vor der Einschulung die Sprachfähigkeit der künftigen Erstklässler und bieten Förderunterricht an. Auch die Lehrerausbildung wird langsam praxisorientierter, was ohne Studien wie PISA nicht in Gang gesetzt worden wäre. Und sicher würde ohne PISA noch viel mehr an den Bildungsausgaben gespart. – Und wo bleibt das Negative? – Ganz oben auf meine Negativliste gehört, dass wir uns nicht trauen, über den harten Bruch zu diskutieren, den wir unseren Schülern nach der Grundschule zumuten. Kein Land der Welt trennt die Schüler so früh und so gründlich wie wir nach ihrer vermeintlichen Leistungsfähigkeit. Diese frühe und in vielen Fällen endgültige Selektion bringt uns im internationalen Vergleich aber augenscheinlich keine Vorteile. Wenn das so ist, muss es doch erlaubt sein, über Alternativen nachzudenken. Ein Akademikerkind kommt heute viel problemloser zum Abitur als ein womöglich klügeres Arbeiterkind, dessen Eltern den Übergang aus der Grundschule ins Gymnasium nicht wagen. – Wie ist die Rolle der Eltern bei der Verbesserung des Bildungssystems? – Umfragen zeigen, dass die Mehrheit von ihnen zwar eine bessere Schule will, aber gegen Veränderungen ist. Ich will keine Elternschelte betreiben. Aber bei Elternprotesten spielen seit Jahren zwei Themen eine Rolle: der Unterrichtsausfall und die Zahl der Schüler pro Klasse, also die Klassenfrequenz. Die Bildungsforschung hat dagegen nachgewiesen, dass beide Faktoren wenig Einfluss auf die Leistungen der Schüler haben. – Wo sitzen Ihrer Meinung nach die Bremser? – Das Bildungswesen ist nicht träger als andere komplexe soziale Systeme. Sie müssen in den Schulen mit rund 800000 Lehrkräften einen grundlegenden Kulturwandel bewerkstelligen. Das schafft auch ein Großunternehmen nicht von heute auf morgen. – Die Lehrer gelten als besonders veränderungsunwillig, trotz sicherer Arbeitsplätze neigen sie aber zum Jammern. Warum? – Der Lehrerberuf nun einmal sehr belastend. In einer Grundschulklasse hat eine Lehrerin 26 Kinder. Da soll man 28 Stunden Unterricht geben, Talente entdecken und fördern, gleichzeitig ein autistisches Kind integrieren und den Kontakt zu den Eltern halten. Ständig haben Lehrer ein schlechtes Gewissen, weil sie denken, sie würden nicht jedes Kind optimal fördern. In dieser Situation kommt jede Forderung nach Veränderungen so an, dass noch etwas draufgesattelt werden soll. Das Problem der Schulen ist die oft beklagte Isolation der Lehrer an ihrem Arbeitsplatz. Nur gemeinsam mit Kollegen lässt sich klären, was man erreichen kann und will und wie dies am besten zu schaffen ist. Seit hundert Jahren ist in Deutschland die Halbtagsschule. Wenn es klingelt, verlassen Lehrer und Schüler möglichst schnell die Schule. – Wäre die Ganztagsschule die Lösung? – Sie kann ein Teil der Lösung sein. Aber Ganztagsschulen erfordern einen anderen Arbeitsrhythmus von Schülern und Lehrern im Tagesverlauf und einen neuen Stil des Lehrens und Lernens. Die Pädagogen müssen nicht nur vor der Klasse stehen, sondern die Kinder auch unter Nutzung der Möglichkeiten einer Schule selbstständig arbeiten lassen und bei Bedarf unterstützen. Dazu gehört auch eine erweiterte Präsenzpflicht von Lehrkräften in der Schule. – Ist die Bildungspolitik überhaupt in der Lage, die nötigen Veränderungen auf den Weg zu bringen? – Hier geben zu oft die Beamten und nicht die Politiker den Takt an. Das muss sich ändern. Jede neue Idee wird so lange zwischen Ausschüssen und Unterausschüssen hin- und hergeschoben, bis alles abgeschliffen ist, was irgendjemandem weh tun könnte. Trotzdem haben die Kultusminister der Bundesländer Wichtiges auf den Weg gebracht: die Reform der Lehrerbildung etwa. Oder die PISA-Studie, mit der sie sich selbst den Spiegel vorgehalten haben, auch wenn das nicht schmeichelhaft war. Selbst die beste Bildungspolitik hat keine kurzfristigen Effekte. Wenn jetzt die Lehrerausbildung verbessert wird, dann wirkt sich das in den Schulen frühestens in fünf bis zehn Jahren aus. Die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer gehört mehr wertgeschätzt. Wie das zu erreichen ist, weiß ich leider nicht. Zudem sollte man nur noch Lehrer einstellen, die vorher mindestens drei Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet haben. Dann hätten wir ein ganz anderes Klima an unseren Schulen. Unsere Lehrer heute haben die Schule ihr Leben lang nicht verlassen. Zu viele unter unseren Studenten haben den Beruf nicht gewählt, weil sie Kinder unterrichten wollen. Sie haben keine Anstellung in einem Betrieb gefunden oder studieren aus Interesse am Fach, etwa der Biologie, trauen sich aber den Diplom-Studiengang nicht zu oder sind am Numerus clausus gescheitert. Die Schulleiter, die eine zentrale Rolle bei der Schulqualität spielen, sind besser auf ihre Aufgaben vorzubereiten. (Nach DIE ZEIT) Aufgaben 1. Finden Sie im Text die folgenden Wörter und Wortgefüge. Erklären Sie Ihre Bedeutung wenn notwendig mit dem Wörterbuch in der Hand. Führen Sie eigene Beispiele an. Schüler fördern in Geduld üben in Aktionismus verfallen ins Leere laufen zu lassen die Kompetenzstufe eine strenge Auslese die Form der Benotung sich einer Evaluation stellen desavouiert sein das Beharrungsvermögen etwas auf den Weg bringen
2. Äußern Sie Ihre Meinung über die Thesen: – Wenn wir in Aktionismus verfallen, droht die Gefahr, dass die Bildungsstandards nichts anderes als Lehrpläne in neuem Gewand werden. – Jedwede Reform gelingt nur, wenn Lehrerinnen und Lehrer praktisch erfahren, dass der neue Weg besser ist als der alte. – Das Problem der Schulen ist oft beklagte Isolation der Lehrer an ihrem Arbeitsplatz. – Die Ganztagsschulen erfordern einen anderen Arbeitsrhythmus von Schülern und Lehrern im Tagesverlauf und einen neuen Stil des Lehrens und Lernens. – Die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer gehört mehr weitgeschätzt.
3. Unterhalten Sie sich mit Ihren Studienkollegen über sinnvolle Unterrichtsgestaltung. Verwenden Sie das Sprachmaterial des Interviews nach eigener Wahl, indem Sie auch die Modalwörter gebrauchen: bestimmt, eigentlich, gewiss, hoffentlich, keinesfalls, leider, natürlich, selbstverständlich, sicherlich, tatsächlich, überhaupt, unbedingt, vielleicht, wahrscheinlich, wenigstens, wirklich.
4. Gestalten Sie aus den Zitaten des Interviews einen zusammenhängenden Text über die Probleme der deutschen Schule. Erzählen Sie ihn nach.
5. Inszenieren Sie in Partnerarbeit bzw. zu zweit ein Interview über die Probleme der russischen Schule.
Alternativschulen Was meinen Sie: Welche Rolle spielen die Alternativschulen? Warum entstehen Sie? Braucht man sie und wozu? Kann man ohne Schulen dieser Art auskommen? Wodurch unterscheiden sie gewöhnlich von den staatlichen Schulen? Kennen Sie irgendwelche Alternativschulen in Russland? Wie kann man sie charakterisieren und wie verläuft der Unterrichtsprozess in diesen Schulen?
Lesen Sie kurze Information aus der freien Enzyklopädie über eine der Alternativschulen, und zwar über die Waldorfschule. Erfüllen Sie anschließend die Aufgaben zum Text.
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