Ñòóäîïåäèÿ
Íîâèíè îñâ³òè ³ íàóêè:
ÌÀÐÊ ÐÅÃÍÅÐÓÑ ÄÎÑ˲ÄÆÅÍÍß: Íàñê³ëüêè â³äð³çíÿþòüñÿ ä³òè, ÿê³ âèðîñëè â îäíîñòàòåâèõ ñîþçàõ


ÐÅÇÎËÞÖ²ß: Ãðîìàäñüêîãî îáãîâîðåííÿ íàâ÷àëüíî¿ ïðîãðàìè ñòàòåâîãî âèõîâàííÿ


×ÎÌÓ ÔÎÍÄ ÎËÅÍÈ Ï²Í×ÓÊ ² ÌÎÇ ÓÊÐÀ¯ÍÈ ÏÐÎÏÀÃÓÞÒÜ "ÑÅÊÑÓÀËÜͲ ÓÐÎÊÈ"


ÅÊÇÈÑÒÅÍÖ²ÉÍÎ-ÏÑÈÕÎËÎò×Ͳ ÎÑÍÎÂÈ ÏÎÐÓØÅÍÍß ÑÒÀÒÅÂί ²ÄÅÍÒÈ×ÍÎÑÒ² ϲÄ˲ÒʲÂ


Áàòüê³âñüêèé, ãðîìàäÿíñüêèé ðóõ â Óêðà¿í³ çàêëèêຠÌÎÍ çóïèíèòè òîòàëüíó ñåêñóàë³çàö³þ ä³òåé ³ ï³äë³òê³â


³äêðèòå çâåðíåííÿ ̳í³ñòðó îñâ³òè é íàóêè Óêðà¿íè - Ãðèíåâè÷ ˳볿 Ìèõàéë³âí³


Ïðåäñòàâíèöòâî óêðà¿íñüêîãî æ³íîöòâà â ÎÎÍ: íèçüêèé ð³âåíü êóëüòóðè ñï³ëêóâàííÿ â ñîö³àëüíèõ ìåðåæàõ


Ãåíäåðíà àíòèäèñêðèì³íàö³éíà åêñïåðòèçà ìîæå çðîáèòè íàñ ìîðàëüíèìè ðàáàìè


˲ÂÈÉ ÌÀÐÊÑÈÇÌ Ó ÍÎÂÈÕ Ï²ÄÐÓ×ÍÈÊÀÕ ÄËß ØÊÎËßвÂ


²ÄÊÐÈÒÀ ÇÀßÂÀ íà ï³äòðèìêó ïîçèö³¿ Ãàííè Òóð÷èíîâî¿ òà ïðàâà êîæíî¿ ëþäèíè íà ñâîáîäó äóìêè, ñâ³òîãëÿäó òà âèðàæåííÿ ïîãëÿä³â



Êîíòàêòè
 


Òëóìà÷íèé ñëîâíèê
Àâòî
Àâòîìàòèçàö³ÿ
Àðõ³òåêòóðà
Àñòðîíîì³ÿ
Àóäèò
Á³îëîã³ÿ
Áóä³âíèöòâî
Áóõãàëòåð³ÿ
Âèíàõ³äíèöòâî
Âèðîáíèöòâî
³éñüêîâà ñïðàâà
Ãåíåòèêà
Ãåîãðàô³ÿ
Ãåîëîã³ÿ
Ãîñïîäàðñòâî
Äåðæàâà
ijì
Åêîëîã³ÿ
Åêîíîìåòðèêà
Åêîíîì³êà
Åëåêòðîí³êà
Æóðíàë³ñòèêà òà Ç̲
Çâ'ÿçîê
²íîçåìí³ ìîâè
²íôîðìàòèêà
²ñòîð³ÿ
Êîìï'þòåðè
Êðåñëåííÿ
Êóë³íàð³ÿ
Êóëüòóðà
Ëåêñèêîëîã³ÿ
˳òåðàòóðà
Ëîã³êà
Ìàðêåòèíã
Ìàòåìàòèêà
Ìàøèíîáóäóâàííÿ
Ìåäèöèíà
Ìåíåäæìåíò
Ìåòàëè ³ Çâàðþâàííÿ
Ìåõàí³êà
Ìèñòåöòâî
Ìóçèêà
Íàñåëåííÿ
Îñâ³òà
Îõîðîíà áåçïåêè æèòòÿ
Îõîðîíà Ïðàö³
Ïåäàãîã³êà
Ïîë³òèêà
Ïðàâî
Ïðîãðàìóâàííÿ
Ïðîìèñëîâ³ñòü
Ïñèõîëîã³ÿ
Ðàä³î
Ðåãèëèÿ
Ñîö³îëîã³ÿ
Ñïîðò
Ñòàíäàðòèçàö³ÿ
Òåõíîëî㳿
Òîðã³âëÿ
Òóðèçì
Ô³çèêà
Ô³ç³îëîã³ÿ
Ô³ëîñîô³ÿ
Ô³íàíñè
Õ³ì³ÿ
Þðèñïóíäåíêöèÿ






Winckelmann als erster Kunsthistoriker der Welt.

Johann Joachim (1717—1768) gilt als Begründer der wissenschaftlichen Archeologie und der Geschichte des klassischen Altertums. Er lebte in armenVerhältnissen. Dies hinderte ihn aber nicht. Alte Sprachen und griechische Mythologie standen im Mittelpunkt seiner Interessen. Seit seiner Jugend träumte Winckelmann von Rom, von alter Kunst und sein Traum sollte Mitte der fünfziger Jahre in Erfüllung gehen. In Rom machte Winckelmann eine glänzende Karriere. Noch in Deutschland entstand Winckelmanns erste bedeutsame Schrift «Gedanken über die Nachahmung». Winckelmann geht darin von der These aus, daß die Kunst der Antike ein Höhepunkt des Kunstschaffens sei und daß es den modernen Künstlern nichts anderes übrigbleibe, als die Alten nachzuahmen. Er faßte dies in die berühmt gewordene Formel: «Edle Einfalt und stille Größe». Dieser Satz wirkte besonders stark auf die nachkommende deutsche Klassik ein. Von noch größerer Wichtigkeit für die deutsche Kunst und Literaturentwicklung war die erste Kunstgeschichte der Welt — «Die Geschichte der Kunst des Altertums» (bis dahin gab es nur Lebensbeschreibungen der einzelnen Künstler). Winckelmann untersucht darin Entstehung, Entwicklung und Niedergang der Kunst der Ägypter, Etrusker, Griechen und Römer. Er versucht dabei, die Ursachen ihres Aufblühens und Verfalls aufzuhellen. Den Aufschwung der griechischen Kunst betrachtete er also als Resultat der gesellschaftlichen Entwicklung. Den Niedergang der spätantiken Kunst führte Winckelmann auf den Verlust der politischen Freiheit und nationalen Unabhängigkeit der Griechen zurück. Im Gegensatz zur trockenen und schwerfälligen wissenschaftlichen Prosa Gottscheds war seine Sprache ganz neuartig: gedrängt, aber ausdrucksstark und anschaulich.


23. Klopstock als erster deutscher Klassiker. Sein Epos „Messias“ und Oden über die Große Französische Bürgerliche Revolution.

Friedrich Gottlieb (1724—1803) war der «älteste und erste deutsche Klassiker». Sein Werk bildet den ersten Gipfelpunkt der deutschen Nationaldichtung im Zeitalter der Aufklärung. Klopstock wuchs in der Familie eines Rechtsanwalts auf. Seine Jugend verlief sorgenfrei. In der Schule erlernte er klassische Sprachen, an den Universitäten Jena und Leipzig studierte er die Theologie. Er stand unter tiefem Einfluß des damals weitverbreiteten Pietismus, was in seinen Jugendwerken vielfach Niederschlag fand.1748 wurden Gesänge seines aus dem Geist des Pietismus geborenen religiösen Epos «Messias, veröffentlicht, in dem es dem Dichter gelang, die verborgensten Gedanken und Gefühle seiner bürgerlichen Zeitgenossen in einer bis dahin nie gehörten Ausdrucksweise auszusprechen. Die ersten 10 Gesänge führen den Kampf der himmlischen und höllischen Mächte um das Schicksal Jesu Christi vor. Die weiteren 10 Gesänge, die künstlerisch schwächer sind, spielen nach dem Tod des Heilands.Der tiefe Lyrismus und eine nie dagewesene Gefühlssträke, aber auch die sprachliche Musikalität. Klopstock arbeitete an seinem Epos etwa 25 Jahre lang. Als es vollendet vorlag, interessierte sich niemmd mahr dafür. Es war bereits eine neue Zeit, die des Sturm und Drang. Klopstock schuf darüber hinaus mehrere Dramen mit nationalgeschichtlichem Gehalt. Es waren dies «Hermanns Schlacht», «Hermann und die Fürsten», und «Hermanns Tod». Darin werden von ihm die separatistischen Bestrebungen der germanischen Fürsten verurteilt. Der Themenkreis seiner Lyrik ist ziemlich weit, es sind Liebe, Freundschaft, Natur, Vaterland sowie Tyrannenhaß und Freiheitssehnsucht. («Die Frühlingsfeier») Freundschaft, Natur - «Die frühen Gräber». Haß gegen fürstliche Despoten und Tyrannen - «Fürstenlob» und «Unsere Fürsten». Von progressiver gesellschaftlicher Einstellung des Dichters zeugen aber vor allem seine der Großen Französischen Bürgerlichen Revolution gewidmeten Oden «Die Etats Généraux» , «Kennet Euch selbst» , «Sie und nicht wir» , «Der Freiheitskrieg». Darin bewundert Klopstock das revolutionäre französische Volk und beneidet es. Die Deutschen ruft er zur Nachfolge auf. Aber auf dieser politischen Höhe hielt sich der bürgerlich gesonnene Dichter nicht lange. Die Jakobinerdiktatur ließ ihn vor der französischen Revolution zurückschrecken. Davon zeugt seine Ode «Mein Irrtum». Aber auch das bedeutet nicht, daß Klopstock ins Lager der feudalen Konterrevolution und Reaktion übergelaufen war.


24.Lessings literaturästhetische Schriften „Literaturbriefe“, „Laokoon“, „Hamburgische Dramaturgie“.

Kritiker, Ästhetiker, Philosoph und Dichter der 2. Entwicklungsetappe der d. Aufklärung, Begründer der d. bürgerlichen Nationalliteratur. Die «Literaturbriefe» waren die erste bedeutsame Schrift. Die miteinander befreundeten Lessing, Nicolai und Mendelssohn begannen die Zeitschrift 1759 herauszugeben. Lessing leistete seine Beiträge dazu vornehmlich bis 1760, obgleich die Zeitschrift bis 1765 bestand. Man findet darin auch sehr interessante Bemerkungen über Erziehungsfragen, man solle die Kinder zum selbständigen Nachdenken erziehen. Hauptinteresse gilt aber literarische Fragen. L tritt für eine Kunst ein, die die Natur , das Leben wahrheitsgetreu nachahmt, die Wirklichkeit realistisch erfasst. Gegen den fr Hofklassizismus und dessen Verehrer Gottsched. Er empfielt den deutschen Dichtern Shakespear als Muster.“Laokoon“ist 2. bedeutsame ästhetische Schrift Lessings. Lessing zog als 1. eine scharfe Trennungslinie zwischen Kunstgattungen, behandelt die Frage nach den Ausdrucksmitteln der einzelnen Künste. Er legt dar, dass die Künste der Malerei und Dichtung nicht miteinander vergleichbar seien. Kunstwerk der Antike- die Laokoon-Gruppe. Der von Schlangen gebissene Laokoon schreit im Epos und stöhnt nur in der Skulpturgruppe- Das höchste Gesetz der bildenden Kunst der Alten war Schönheit. Die Malerei könne nur Gegenstände darstellen, die Dichtung nur Handlungen. Der Hauptgegenstand der Malerei ist Körper. Allerdings könne die Malerei auch Handlungen darstellen, aber nur andeutungsweise. Er empfiehlt den Malern und Bildhauern, nur das Schöne zu gestalten und das Hässliche zu vermeiden. «Hamburgische Dramaturgie» behandelt die wichtigsten Probleme des Realismus, zumal in der Theaterkunst. Er behauptet, dass die Literatur im Gegensatz zur Geschichte philosophisch sei. Sie gestalte nicht Konkretes, sondern Allgemeines und Wesentliches. Sie zeige nicht das, was wirklich geschehen ist, sondern was unter den gegebenen Umständen hätte geschehen können, d. h. Wahrscheinliches. Er verweist auf den engsten Zsmhang von Kunst und Moral. Er weist dem Theater eine große erzieherische Rolle zu. Er verneint auch in der äußerst scharf den Schematismus und Einseitigkeit der klassizistischen dramatischen Helden. Erkenntnisse bis jetzt aktuell Schule des deutschen Theaters.


25. Lessings Dramatik: „Minna von Barnnhelm“, „Emilia Galotti“, „Nathan der Weise“.

„Minna von Barnhelm“.Wird als die 1. klassische Komödieder d. Natioanlliteratur in der marxistisch-leninisctischen Literaturgeschichte.Ineinem Vorstadtgasthof Berlins wohnt Major von Tellheim zusammen mit seinem burschen Just. Er hat finanzielle Schwierigkeiten.Hier steigt ein Edelfräulein ab. Für sie gibt es kein Zimmer. Der Wirt beschließt den mittellosen Major von Tellheim ausquartieren. Es stellt sich heraus: Fräulein- Verlobte des Majors. Major bezahlte währ des Kr die Kontribution für eine Stadt, aus seiner eigenen Tasche. Minna hörte, verliebte sich- Verlobung. Major der Bestechung beschuldigt, aus der Armee entlassen. Flieht nach Berlin. Minna muss den Geliebten vom falschen Ehrgeiz heilen. Im Gasthof treffen sie sich wieder. Zeitbezogenheit, nationaler Gehalt. 7-jäh Krieg, preußisch Offizier heiratet Sächsin- Vereinigung Deutschlands. Haupthelden idealisiert. Nebenfiguren- Charakterisierungskunst. Komposition- Elemente der klassischen Dramatik. «Emilia Galotti» das erste große politische Tendenzdrama der deutschen Nationaldichtung. Der Stoff war in einer antiken Legende, wo der Vater seine Tochter Virginia töten musste, um sie vor Schande zu retten. L. wollte ende für die legende schreiben, aber sein eigenes Werk auf deren Grundlage. Hettere Gonzaga, Prinz von einem italienische Zwergstaat, ist seit seiner ersten Begegnung mit dem bürgerlichen Mädchen Emilia Galotti, die Tochter des verarmten Odoardo Galotti ist, von ihr besessen, sie zu seiner Geliebten zu machen. Aber er erfährt, dass sie mit dem Graf Appiani verlobt ist und noch selbigen Tag heiraten muss. Deshalb gibt er seinem intriganten Kammerherrn Marchese Marinelli freie Hand, Emilias bevorstehende Hochzeit zu verhindern. So wird Appiani auf dem Weg zu seiner Hochzeit bei einem Überfall auf Marinellis Geheiß von bezahlten Verbrechern ermordet. und Emilia wird ins Lustschloß des Prinzen gebracht. Gräfin Orsina, die frühere Mätresse des Prinzen, gibt Emilias Vater, einen Dolch, damit er den Prinzen töte. Als Emilia erfährt, das der Vater den Prinzen töten will, bittet sie ihn, davon abzustehen und sie zu töten. Der Prinz sei ihr nicht gleichgültig. Sie erinnert ihn dabei an die altrömische Legende. Odoardo tötet die Tochter und geht, um sich dem Gericht zu stellen. „Emilia Galotti“wurde zum Vobild Schillers „Kabale und Liebe“ und Goethes „Egmont“. Lessing beschreibt den Konflikt zwischen Adel und Bürgertum. Er kritisiert die Käuflichkeit und Beherrschbarkeit durch Macht (am Beispiel des Prinzen) und die Einstellung der einfachen Familien. Die feudale Welt der Intrigen und des Despotismus verkörpern in der Tragödie der Prinz und sein Kammerherr. Der Prinz ist von Natur kein finsterer Despot und Tyrann, aber trotzdem ist er ein Verbrecher. Marinelli ist ein zynischer Intrigant, der kein Mittel scheut, um sein Ziel zu erreichen. Die Galottis repräsentieren den dritten Stand.Sie sind verarmte Adelige, aber sie denken und handeln bürgerlichIn den letzten Lebensjahren war Lessing gegen die orthodoxe und protestantische Geistlichkeit. Bald wurde aber über ihn ein Strafverbot verhängt. Er durfte nicht mehr über die Religion und Kirche zu schreiben und zu veröffentlichen. Aber trotzdem schuf er ein großartiges Ideendrama „Nathan dr Weise“.

«Nathan der Weise» ist ein tiefes weltanschauliches, in fünffüßigen Jamben geschriebenes Bühnenstück, das man zu Recht als Hoheslied der Humanität, Toleranz und Völkerverständigung feiert. Die Handlung spielt zur Zeit des 3. Kreuzzugs in Jerusalem, wo Juden, Muselmänner und Christen nebeneinander leben, während eines Waffenstillstandes. In diesem Werk tritt der Autor gegen religiösen Fanatismus, rassige Unterdrückung und geistige Unduldsamkeit. Die Parabel von drei Ringen, die drei Weltreligionen symbolisieren, entlehnte Lessing von Boccaccio, allerdings hat er diese Fabel erweitert und vertieft. Als der Jude Nathan von einer Geschäftsreise zurückkommt, erfährt er, dass seine Pflegetochter Recha von einem christlichen Tempelherrn aus dem Feuer gerettet worden ist. Sultan Saladin hat ihn als einzigen von zwanzig Gefangenen begnadigt, weil er Saladins verschollenem Bruder Assad ähnlich sah. Nathan musste die Parabel von drei Ringen erzählen, als Sultan Saladin ihm eine verfängliche Frage stellte, welcher Glaube von den drei wahr sei. Aus der Parabel geht hervor, das alle drei Religionen (das Judentum, der Islam und das Christentum) unecht wie die drei Ringe seien. Mit der Ringparabel und dem gesamten dramatischen Geschehen veranschaulicht Lessing die Unrechtmäßigkeit der Ansprüche der Religionen auf die Wahrheit. Als Träger religiöser und geistiger Intoleranz tritt der Patriarch von Jerusalem auf. Er verkörpert den Haß gegen Andergläubige und die Unduldsamkeit. Diese philosophische Drama kann man ohne Zweifel Lessings Vermächtnis an die Nachkommen auffassen.


26. Allgemeine Charakteristik des Sturm und Drang.Sturm und Drang bezeichnet eine Strömung der deutschen Literatur in der 3. Etappe der Aufklärung, die etwa von 1767 bis 1785 hauptsächlich von jungen Autoren getragen wurde. Die Benennung erfolgte in den 1820er Jahren nach dem Drama „Sturm und Drang“ des d. Dichters Friedrich Maximilian Klinger. Der Sturm und Drang erwuchs nicht zuletzt aus der immer schärfer werdenden antifeudalen Opposition des Bürgerstandes. Die Stürmer bekämpften im Sinne Rousseaus die «Unnatur» der verfallenden Feudalordnung und plädierten für Naturverbundenheit und Volkstümlichkeit jeglicher Kunstübung. Die Autoren kamen hauptsächlich aus dem Mittel- und Kleinbürgertum. Ihnen fehlte die breite soziale Resonanz, weshalb ihre Bewegung eher auf Bekannte und Freunde beschränkt blieb. Die Ideen der englischen und vor allem französischen Sentimentalisten übten auf die Stürmer einen nachhaltigen Einfluss aus. Am stärksten war die Einwirkung Rousseaus. Sein Ruf «Zurück zur Natur» wurde zu einer der Hauptparolen des deutschen Sturm und Drang. Bedeutendste Vertreter sind Johann Georg Hamann, Heinrich Wilhelm von Gerstenberg, Johann Gottfried Herder, Gottfried August Bürger, Heinrich Leopold Wagner, Johann Wolfgang Goethe, Friedrich Maximilian Klinger, Friedrich Schiller. «Das Originalgenie» war im Grunde das Menschenideal der Stürmer. Sie gestalteten es häufig in ihren Werken. Die Stürmer gestalteten aber in ihren Dichtungen nicht nur derartige Kraftmenschen sondern auch solche empfindsamen Helden, wie Werther. In ihren Werken, zumal dramatischen, zeigten die Dichter oft tragische Helden, die im Kampf um ihre politischen oder sozialen Idealen untergingen oder wenigstens Pech haben. Eine der Lieblingsgestalten der Sturm- und Drang-Dramatik war die Kindesmörderin. Manche weibliche Figuren hatten etwas Dämonisches an sich. Die Stürmer hatten kein einheitliches sozialpolitisches Programm. Ihre Weltanschauung war äußerst widersprüchlich und verschwommen.


27. Herder als Theoretiker und Wegbereiter des Sturm und Drang.Johann GottfriedHerder gilt als der bedeutendste Wegbereiter des Sturm und Drang sowie der deutschen Klassik. Seine Jugendschriften zur Ästhetik und Kunst enthalten bereits alle wichtigsten Ideen der stürmerischen Ästhetik. Es waren «Über die neuere deutsche Literatur. Fragmente“ und «Kritische Wälder oder Betrachtungen, die Wissenschaft und Kunst betreffend» . Am wichtigsten sind aber Herders Aufsätze über Ossian-lieder und Shakespeare, die 1773 in der programmatischen Schrift des Sturm und Drang „ Von deutscher Art und Kunst“ veröffentlicht wurden. Darin forderte er die Notwendigkeit einer volkstümlichen, originalen Nationalkunst. Er wählt keine besondere Schicht aus, soondern betrachtet das ganze Volk.Herder sammelte Volkslieder aus aller Welt und rief andere Dichter dazu auf. Seine Sammeltätigkeit war höchst fruchtbar. Seine wichtigsten Schriften auf sprachlichem Gebiet waren vor allem «Abhandlung über den Ursprung der Sprache», «Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit» und «Briefe zur Beförderung der Humanität». In der «Abhandlung über den Ursprung der Sprache» widersprach Herder dem üblichen Standpunkt, dass die Sprache von Gotterschaffen worden sei. Herder meinte, das die Sprache natürlich entstanden ist. Nicht alles, was er auf diesem Gebiet behauptete, war richtig. Herders «Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit» gelten als eines seiner Hauptwerke. Er versucht darin die Entwicklung der Natur und der menschlichen Gesellschaft, der Sprache und Sitten, der Wissenschaft und Kunst zu verfolgen. Sie führen die Ideen der vorangehenden Schrift vielfach fort. Hier stellt er zahlreiche aktuelle Fragen, darunter auch die Frage nach der nationalen Einheit Deutschlands.


 

28.Goethes Hauptwerk „Faust“.Der 1. Teil wurde 1808 und der 2. - 1832 gedruckt. Der Dichter schrieb 60 Jahre mit Unterbrechungen. Goethe gelang es in seinem großen Werk die Hauptproblematik des individuellen und kollektiven Lebens transparent zu machen. Der Hauptheld stellt nicht nur eine Einzelperson, sondern auch die gesamte Menschheit dar. Faust muss die Lebenskreise der kleinen und der großen Welt durchmessen, bevor er begreift, was den Sinn der individuellen Existenz ausmacht. Am Ende seiner Irrwege versteht er, dass das Leben eines Individuums nur dann glücklich sein kann, wenn es all seine harmonisch ausgebildeten Fähigkeiten in den Dienst des freien Volkes zu stellen vermag. Mannigfaltig sind Getaltung, Darstellungsmittel der Tragödie und ihre Versformen. Die eigentliche Dichtung beginnt mit dem „Prolog im Himmel“. Da streiten der Herr und Mephistopheles, die das gute, schaffende und das böse, negative Lebensprinzip verkörpern, über das Wesen des Menschen und sein höchstes Ziel. Mephistopheles will den Menschen verächtlich machen. Der Herr ist überzeugt, das der Mensch gut. Die beiden kommen dazu, dass sie die Wahrheit ihrer Wortte am Beispiel des Gelehrten Faust überprüfen sollen. Gott erlaubt dem Teufel, Faust vom rechten Weg abzubringen. Der 1. Teil der Tragödie beginnt mit der Szene „Nacht“. Der Dichter zeigt Faust. Er hat viel Wissen, aber ist damit unzufrieden, weil es nicht zuverwerten ist. In dieser Szene erscheint auch der scholastische Gelehrter Wagner, der einen Gegensatz zu Faust bildet. Der verzweifelte Faust will sterben. Aber der Tod gibt ihm eine Chance: Als er den Giftbecher an den Lippen setzt, hört er österlichen Glockenklang und Chorgesang, das ihn rettet. Als er nach hause zurückkehrt, schließt ihm ein Pudel an,der Teufel ist. Vor Schrecken nimmt Faust die Bibel in die Hand und beginnt die ersten Zeilen zu wiederholen. Vergebens sucht Mephisto, das Genußstreben Fausts zu befriedigen. Faust lässt sich zum Alkohol nicht greifen, deshalb lässt ihn der Teufel in der „Hexenküche“ verjüngen und führt ihm ein bescheidenes Bürgermädchen zu. So beginnt die Liebe zu Gretchen. Faust bleibt aber bei ihr nicht, denn Gretchen ein häusliches Leben bevorzugt, während Faust den Sinn seines Lebens im Kampf um höhere Ziele sieht. Gretchen muss als Opfer ihrer Zeit fallen. In dem 2. Teil, in der großen Welt bleibt Faust nicht stehen, nach wie vor strebt er höher. Faust erscheint im Kaiserhof, wo Egoismus und Genußsucht herrschen. Faust ist beauftragt, den Hofleuten in einer Schaustellung Helena und Paris vorzuführen. Hofleute verstehen nicht die Schönheit von Helena, sie machen dumme Bemerkungen, und Faust ergreift eine tiefe Sehnsucht nach Helena, aber es kommt zu einer Explosion. Im Helena-akt zeigt der Autor, dass die klassische Schönheit der Antike in der zeitgenössischen Gesellschaft nicht mehr verwertbar ist. Faust kehrt ins Mittelalter zurück. Er hilft dem Kaiser seine Feinde zu besiegen und bekommt einen versumpften Meeresstrand als Lehen. Er wird zu einem schonungslosen Ausbeuter und Unterdrücker. Seine tätige Aktivität dient aber der persönlichen Bereicherung. Den anderen Menschen sind Not, Mangel, Schuld, Sorge beschieden. Dem alten und blinden Faust erscheint das sinnerfüllte harmonische Leben aller für alle als Zukunftsvision. Mephisto irrt sich, er hat die Wette verloren, die Engel tragen Fausts Seele in die Höhe und retten sie damit.


29. Schillers Werke der Sturm und Drangzeit:“Kabale und Liebe“, „Die Räuber“.Lyriker, Dramatiker, Ästhetiker, Philosoph und Historiker. Schillers erste Dramen stehen im Zeichen des Sturm und Drang, klassische Kunstregeln galten dem Dichter nichts. Das erste Drama „Die Räuber“entstand, als Schiller Zögling der „Hohen Karlsschule“ war. Karl Moor ist Republikaner. Er verabscheut die feudale Umwelt ohne geistige Werte, begeistert sich für die Helden der Antike. Sein Bruder Franz verleumdet ihn vor den Augen des Vaters- er wird enterbt. Der mittellose Student wird Räuber, sammelt eine Räuberbande um sich, nimmt den Reichen u gibt den Armen. Sein Selbsthelfertum hat aber niemandem geholfen. Am Ende der Tragödie sieht Karl das selbst ein und stellt sich den Gerichten. Franz Moor- typischer Vertreter des Absolutismus, zynisch und brutal, strebt nach Macht. Er denkt sogar an Vater- u Brudermord. Die Handlung des Stückes ist nicht immer konsequent, manche Figuren sind schematisch.

Gipfelpunkt der dichterischen Entwicklung – „Kabale und Liebe“. das 1. politische Tendenzdrama. 18. Jhr. 2 Welten stehen ggnüber- bürgerliche Welt Liebe, Menschlichkeit, Herzensgüte - HofgesellschaftIntrige, Kabale, Heuchlerei. Liebesgeschichte von Ferdinand Walter u Luise Miller. F ist bereit zum einfachen Bürgermädchen seine Karriere zu opfern. Luise ist noch in religiosen und sozialen Vorurteilen befangen. Ihre Beschränktheit charaktrerisiert die Schwäche des Selbstbewußtseins des dritten Standes. Man zwingt sie einen Liebesbrief an einen ihr unbekannten Hohmarschall von Kalb zu schreiben.Dabei schwört sie_ niemandem davon zu erzählen. Als Ferdinand sie danach fragt, bestätigt sie das. Ferdinand ist enttäuscht und will sich und sie vergiften. Erst als sie davon erfäfärt, erzählt sie die Wahrheit. Beide sterben als Opfer Kabale und Liebe. Die vorgeführten Adligen repräsentieren im Stück die untergehende, moralisch unhaltbare feudale Gesellschaft.


30.Allgemeine Charakteristik der Romantik.Romantik ist eine komplizierte und widerspruchsvolle gesamteuropäische geistige Bewegung am Anfang des 19.Jhds. Verterter:Byron, Keats,Edgar Poe, Hugo, Ugo Foscolo, Mickiewicz, Puschkin und Lermontow. In Deutschland kam die romantische Dichtung um 1800 auf und fand ihren Abschluß um 1830. Etappen:Frühromantik oder Jenaer Romantik, volkstümliche oder Heidelberger Romantik, Spätromantik. Als sozialpolitische Grundlage der Romantik muss man die gesellschaftlichen Folgen der Großen Französischen Bürgerlichen Revolution ansehen. Die Revolution hatte die großen Ideale der Aufklärung nicht verwirklicht. Sie hatte weder Vernunftstaat noch Gleichheit herbeigeführt. Antibürgerlichkeit im sozialpolitischen Sinne ist wohl der wichtigste Grundzug der Romantik. Die Romantiker suchten ihre Idealen in der feudalen Vergangenheit,im Mittelalter- reaktionäre Romantiker. Ihre Werke spielen meist in der feudalen Wirklichkeit, und als Helden bevorzugen sie Ritter und Edelfrauen. Nach der sozial freien Zukunftsordnung ausgerichteten Dichter nennt man revolutionäre Romantiker. Sie siedeln ihre Dichtungen entweder in der Zukunft oder in den fernen exotischen Ländern an, wo die nüchterne Bürgerlichkeit noch nicht Fuß gefasst hat. Als Helden bevorzugen sie edle Kämpfer für Freiheit und Glück des Volkes. Trotz der Unterschiede der sozialen Ideale vereinigt die Romantiker die Feindseligkeit gegenüber der egoistischen bourgeoisen Gesellschaft mit ihrer übersteigerten Sachlichkeit, mit ihrem ungeistigen Streben nach Profit und Gewinn. Die Kunst betrachten sie als ein selbständiges Phänomen. Ihre Wirklichkeitsbilder sind subjektiv gefärbt. Ihr Darstellungsgegenstand ist die Innenwelt des Menschen. Für die deutschen Romantiker und auch für viele europäische Dichter dieser Epoche war das Interesse für die Volkkunst, für die nationale Vergangenheit kennzeichnend. Die Herausbildung der Romantik wurde von dem Kampf gegen den Klassizismus und den Realismus der Aufklärung begleitet. Die Romane der Romantiker sind lyrisch. Die Jenaer Romantik: Brüder Schlegel, Tieck, Novalis- subjektivistische Kunstauffassung Die Heidelberger Romantiker: Armin, Brüder Grimm, Eichendorff, Görres, Brentano- Interesse für Volksschaffen.


31. Die Jenaer Romantik und deren Vertreter (Fr. Schlegel und Novalis).Die Frühromantik kam in Deutschland Ende der 90-er Jhre des18.Jhds auf. Ihr gestiges Zentrum war die Universitätsstadt Jena. Am Anfang ihrer Tätigkeit waren Romantiker wie Schlegel, Tieck und Wackenorder Anhänger der Aufklärung und bekannten sich zu bürgerlichen Lebensidealen. Sie schwenkten später auf einen reaktionären ideologischen Kurs ein. Ideale suchten sie in der Vergangenheit. Die Kunstauffassungen der Frühromantiker waren ganz unterschiedlich. Bald löste sich der Dichterbund und seine Mitglieder gingen eigene Wege. Wackenorder und Novalis starben bald. Tieck schlug 1810 antiromantische Wege ein, während Brüder Schlegel immer tief in der Reaktion und Mystik versanken. Friedrich Schlegel war der Theoretiker dieser Zeit. Seine ersten vorromantischen Schriften sind noch den Ideen der Auklärung verhaftet:“Versuch über den Begriff des Republikanismus“,“Über das Studium der driechischen Poesie“,“Über Lessing“,“Georg Forster“. Als erste romantische Schrift gilt Kritische Fragmente“, wo er eine Definition der romantischen Dichtung gibt; das ist „progressive Universalpoesie“. Drama“Alarcos“, Roman „Lucinde“ – genremäßig sind sie misslungen. Er ist auch als Sprachwissenschaftler bekannt geworden, 1808 trat er zum Katholismus über und wurde Beamter im österreichischen Staatsdienst. In den letzten Jahren war er ein Anhänger der Monarchie und Religion und versank immer tiefer in den Sumpf der feudalen Reaktion. Friedrich Leopold von Hardenberg (Novalis). Goethe nannte ihn den Kaiser der Romantik. Todesehnsucht und sensitive Gottesgläubigkeit durchziehen alle seine Werke. Er verherrlicht Mittelalter und Kirche oder träumt von einer neuartigen Religiosität, die allein Europa vor dem Verfall retten kann. „Hymnen an die Nacht“, „Christenheit oder Europa“, „Lehrlinge zu Sais“, „Heinrich von Ofterdingen“. Die Kunstauffassung von Novalis bezeichnet man oft als „magischen Idealismus“,weil sie mysterisch gefärbt ist im Gegensatz zu Lessing und anderen Aufklärern, die sich zum Rationalismus und zur Bewusstsein bekannten. Wie alle Romantiker ist er Anhänger des Subjektivismus in Kunst und Literatur. „Heinrcih von Ofterdingen“ ist ein Lobgesang auf romantische Dichtung und Schönheit.


32. Die Heidelberger Romantik und deren Vertreter. (C-Brentano, J-v Eichendorff).Die französische Fremdherrschaft in Deutschland hatte einen doppelbödigen Charakter: inmal förderte sie der Erschüttung der feudalen Gesellschaftsordnung und die Durchführung antifeudaler Reformen, zum anderen führte sie zum Erwachen des nationalen Selbstbewusstsein des deutschen Volkes. 1805 erhebt in D eine Welle der Befreiungsbewegung. Man fordert die Einführung der Verfassung und Liquidierung des Feudalismus. 1805-1815 sind Jahre tiefgreifender Wandlungen. Für die deutsche Dichtung dieser Zeit war der nationale Befreiungskampf typisch. Bei manchen wuchs die Heimatliebe in rücksichtslosen Nationalismus hinüber. Als national-patriorisch galten die Werke von Achim von Arnim, Clemens Brentan, Josef von Eichendorf, Schenkendorf und Körner. Vor diesem historischen und literaturgeschichtlichen Hintergrunden entstand die Heidelberger Romantik, deren Vertreter sich mit der Weltflucht der meisten Frühromantiker nicht begnügen konnten. Die Romantiker dieser Zeit sammelten Volkslieder, Brüder Grimm – Volksmärchen, Josef Görres – Volksbücher. Sehr populär ist die Sammlung von Brentano und Armin „Das Knaben Wunderhorn“ und die gesamten Volksmärchen von Brüdern Grimm. Sie förderten die Entwicklung des Selbstbewusstseins des Volkes. „Des Knaben Wunderhorn“ enthält eine Fülle von schlichten, unmittelbaren und tief empfundenen Liedern, in denen Freud und Leid, Leben und Sehnen des Volkes Ausdruck gefunden haben.

Clemens Brentano Seine Lyrik zeichnet sich durch volksliedhafte Rhytmik und Musikalität, Schlichtheit und Eindringlichkeit aus. Von seinen lyrisch Gedichten u Balladen ragen „Abendständchen“, „Wiegenlied“, „Rückkehr an den Rhein“, „Lore Lay“ hervor.In Lore Lay wird Liebe als allverzehrende Leidenschaft dargestellt. In seiner letzten Periode pflegte Brentano vornehmlich religiöse Lyrik. Gedichtzyklis „Romanzen vom Rosenkranz“. Joseph von Eichendorf gehörte einige Zeit dem Heidelberger Dichterkreis an. Lyrik knüpft an Volksdichtung an. Stofflich begrenzt- Schönheit deutscher Landschaften, Sehnsucht nach der Ferne, Wanderlust. „Das zerbrochene Ringlein“, „O Täler weit, o Höhen“, „Wem Gott will rechte Kunst erweisen“, „Heimweh“, „Mondnacht“. Optimismus und Daseinsfreude. talentierter Erzähler- Novellen, vor allem „Aus dem Leben eines Taugenichts“.


33. Friedrich Hölderlin als Dichter zwischen Klassik und Romantik. Er (1770-1843) ist als Dichter in der Frühromantik bekannt. Er ist auf engste mit den Ideen der Aufklärung verbunden. Zu Romantikern macht ihn seine Sehnsucht nach höheren Lebensformen und seine Unzufriedenheit mit der feudal-kapitalistischen Umwelt. Er suchte seine Ideale nicht im feudalen Mittelaler, sondern im alten Griechenland. Er tritt als Kämpfer gegen die feudalabsolutische Wirklichkeit auf. Seine Lyrik hat einen revolutionären Charakter. Diese Persönlichkeit ist umstritten.Die einen Forscher stellen seine klassischen Tendenzen, die anderen die romantischen hervor. Er lernte Fichte, Goethe, Herder und Schiller kennen.Er liebte die Gattin des Frankfurter Bankiers Gontard – Susette, die unter dem Namen Diotima in seine Libeslyrik und den Roman“Hyperion“ eingehen sollte. Die Widersrüche seines Lebens und das Zerfallensein mit der Umwelt führte ihn zu geistiger Umnachtung, die ab 1803 begann. Die Lyrik seiner ersten Schaffungsperiode offenbart einen großen Einfluß von Klopstock und Schiller. Er schrieb seine begeisterten Lobsänge auf die Ideale der Menschheit:“An die Ruhe“, „An die Ehre“, „An die Stille“, „Hymne an die Göttin der Harmonie“, „Hymne an die Muse“. Die besten aber sind zwei Hymnen an die Freiheit und an die Menschheit und an die Schönheit. Sie zeigen nachhaltigen Einfluß der Französischen Bürgerlchen Revolution auf ihn. Seine besten Landschaftsgedichte:“Heidelberg“, „Der Neckar“ und „Der Rhein“. Patriotismus: „Der Gesang der Deutschen“, „Der Tod fürs Vaterland“. Das antike Thema: „Der Archipelagus“, „Brot und Wein“, „Patmos“, „Menos Klage um Diotima“.


34. Heinrich von Kleist als Dichter zwischen Klassik und Romantik.Als Dichter steht HK widerspruchsvoll zwischen Klassik u Romantik. Sein Schaffen enthält klassische u romantische Elemente , die auch durch realistische Tendenzen durchbrochen werden. Streben nach Wahrheit, zugleich extremer Individualismus. In seinen jungen Jahren begeisterte sich Kleißt für die Ideen der Aufklärung, begann dann aber am Erkenntnisvermögen des menschl Verstandes zu zweifeln. Dichtertum war fruchtbar. Bedeutendste Dramen „Penthesilea“ Liebe der Titelheldin zu Achilles, „das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerpeobe“ Titelheldin die sich am Ende als Kaiserstochter entpuppt, verliebt sich zur Selbstenttäuschung in einen Edelmann, dem sie überallhin folgt, „die Hermannschlacht“ (versucht die unter fr Besatzung stehenden D zum Befreiungskampf aufzurufen.), „Prinz Friedrich von Homburg“(auch AllegorieNapoleon). Das meist gespielte Drama – Charakterkomödie „Der zerbrochene Krug“, das am meisten realistische u kritische Werk. In Niederlanden spielt, aber viel deutsches Volksleben – ein Dorfsrichter, der eine Gerichtsverhandlung über die Straftat führt, an der er selbst schuld ist. Novellen – „Michael Kohlhaas“ 17 Jhr. Rechtsbruch des feudalen Machthabers, der einfache Bürger kann kein Recht finden und muss Räuber werden. Die Weltanschauung Kleists ist ohne Zweifel romantisch. Seine Auffassung von der Geschichte und der menschlichen Psyche ist vielfach fatalistisch, was in seinen Werken Ausdruck findet


35. Adalbert von Chamisso: „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“. Die Gedichte: „Das Schloss Boncourt“, „Das Gebet der Witwe“, „Die alte Waschfrau“.(1781-1838) ist ein Dichter französischer Abstammung; dessen Werke aber vornehmlich in deu-r S abgefasst sind. Sein Schaffen bed. gleich wie Hoffmanns einen Übergang von der Romantik zum Realismus des Vormärz. Im Gegensatz zu den Romantikern wußte C um die histor. Notwendigkeit des Kapitalismus und begrüßte die Große Französ. Bürgerliche Revolution. Seine Werke –Unzufriedenheit des deutschen Volkes mit der sozialpolitischen Unterdrückung.Von den Romantikern übernahm er vor allem das Interesse für die deutsche Vergangenheit und für die Volkskunst.1814 –bekanntes, der Form nach romantisches, dem Inhalt nach realistisches antibürgerliches Märchen „ Peter Schlemihls wundersame Gedichte“(Streben nach Macht- menschenunwüdrig; romantisch ist hier Phantastik; hier wird persönliche Lebensproblematik ausgedrückt; der Schatten ist Symbol für Nation, Heimat. Manche Literaturforscher fassen den Schatten als Menschenwürde auf. Der arme Titelheld verkauft dem Teufel seinen Schat­ten, um reich und glücklich zu werden. Der Teufel gibt ihm für den Schatten ein Glückssäckel, das ihm die Befriedigung aller materiellen Bedürfnisse verschaffen kann. Glücklich wird aber Peter dadurch nicht – alle verlassen ihn. 1815 unternahm C eine Weltreise auf der russischen Brigg „Rurik“. Gewonnene Eindrücke-„Reise um die Welt auf der Brigg Rurik“. In Gedichten tendiert er aber zur realistischen Erfassung der Wirklichkeit. Er verherrlicht einfache Menschen, ihre Not („Die alte Waschfrau“, „das Gebet der Witwe“). In manchen Gedichten befürwortet Chamisso den sozialen Fortschritt („Das Schloß Boncourt“).Bemerkenswert sind volkstümliche Balladen“ Das Risenspielzeug“, „Die Weiber von Winsperg“(er preist die Bauerarbeit).


36. Ernst Theodor Amadeus Hoffmann „Der goldene Topf“, „Klein Zaches“.Jurist von Beruf, universeller romantischer Künstler von Berufung (Dichter, Musiker, Komponist, Dirigent, Zeichner, Maler). Das menschliche Dasein schien ihm nicht selten sinnlos . Übersinnliche Mächte beherrschen den Menschen es gibt kein Entrinnen. Man nennte ihn deshalb „Gespenster-Hoffmann“ Das Lebenswahre verschmilzt mit dem Phantastischen. Resultat vom romantisch-idealistischen Unverständnis der damals gesellsch Prozesse. typisch romantische Disharmonie von Ideal und Wirklichkeit, Kunst u Leben. In Märchen, Novellen und Romanen befinden sich kritisch-negative u lebensbejahend-positive Tendenzen in Nachbarschaft. Geistlose Bürger, bornierte Feudalherren – romantisch veranlagte Naturen ggnüber. Erzählungen „Phantasiebrücke in Callots Manier“, „Nachtstücke“, Romane „Die Elexiere des Teufels“, „Lebensansichten des Katers Murr“. „Der goldene Topf“ – Lieblingswerk H. verknüpft Phantasie u Wirklichkeit. Als Philister treten Konrektor Paulmann, seine Tochter Veronika, Registrator Heerbrandt auf. Positive Helden- Archivarius Lindhorst, seine Tochter Serpentina, Student Anselmus. Sie leben in 2 Welten, Lindhorst ist in der Traumwelt ein mächtiger Geisterfürst u Serpentina erscheint dem verliebten Anselmus als eine grüne Schlange mit blauen Augen. H zerstört die ideale Kunstwelt mit dem ironischen Schluss. S u A heiraten u bekommen einen goldenen Topf, den Geisterführst Lindhorst im Reich des Phosphors gestohlen hatte. Ironie – Ausdruck des Unglaubens an den Sieg des Guten u Wahren. Märchenerzählung „Klein Zaches gennant Zinnober“ eine köstliche Satire auf die deutsche Kleinstaaterei und den aufgeklärten Absolutismus des 18. Jhrs. Die gutge­sinnte Fee Rosenschön schenkte Zaches, der Mißgeburt einer Bauersfrau, aus Mitleid eine goldene Haarlocke, die die Um­gebung seine Mißgestalt nicht bemerken läßt. Dabei gehen alle guten Eigenschaften der anderen auf ihn über, während diese als dumm, plump und häßlich erscheinen. Diese Fähigkeit des Zaches läßt ihn bald eine glänzende Karriere machen. Er wird sogar Minister und gebärdet sich wie ein Diktator. 'Ein beherzter Student namens Balthasar, dem Zaches, seine Braut Candida abspenstig gemacht hat, reißt ihm die golde­ne Haarlocke aus, und alle sehen ihn in seiner wahren Miß­gestalt. Hoffmann kritisiert hier aber nicht nur den Hofadel, sondern auch beschränkte Philister. Philisterös lebt auch Candida, die Braut des romantisch veranlag­ten Studenten Balthasar, die nur von häuslicher Bequem­lichkeit träumt. Schlecht kommt auch die damalige Univer­sitätswissenschaft weg, die in der Erzählung Prof. Terpin verkörpert, der sich den Kopf zerbricht, warum Wein und Wasser anders schmecken. Nur sie sehen die Häßlichkeit und geistige Unmündigkeit des Zaches.


37. Literatur des Vormärz der 30er Jahre. Allgemeine Charakteristik.Die 30er des XIX Jhrs sind in die Geschichte der deu-en Dichtung als die I. Entwicklungsetappe des Vormärz eingegangen. Unter dem Eindruck der FranzRev 1830 begann es in D-d zu gären. Man wollte Herrschaft der reaktionären „Heiligen Allianz“ nicht mehr dulden und so kam es zu Opposition gegen überlebte Formen in allen Bereichen des geistigen Lebens. Es enstand eine junge Dichtergeneration-„Junges D-d“. Wirklichkeits-bezogene, politisch aktuelle Dichtung forderte. Die lit. Situation der 30er war sehr kompliziert: neben der bürgerlich-fortschritlichen Richtung, konservativ-tradionalistischen existierte Spätromantik. Sie wurde von Ludwig Uhland, Justinus Kerner vertreten. Die Verteter „des J-n D“ sind Heinrich Laube, Ludwig Wienbarg sowie Gustav Kühne.Sie forderten polit und soz Veränderungen. Am 10. Dez 1835 wurden sie durch den Bundestagsbeschluss verboten. Die «Jungdeutschen» hatten keine feste Organisation. Nach dem Verbot zerfiel ihre Gemeinsamkeit sofort. Die polit Ansichten der „Jungdeutschen“ waren kosmopolitisch(sie forderten Verfassung, Pressefreiheit). Die ästhetische Ideale der „J“ fanden in „Ästhetische Feldzuge“1835 und „Wanderungen durch den Tierkreis“ 1835 ihren Niederschlag. Sie pflegten vornehmlich politische Pub­lizistik, Novelle und Roman Lyrik lehnten sie ab. Die «Jungdeutschen» verurteilten Goethe als «Fürstendiener» und bekannten sich zum Freiheitsdichter Schiller. Die Schwäche der ästhetischen Positionen der «J» bestand vor allem in der Vernachlässigung der künstlerischen Form und der Eigengesetzlichkeit der Kunst. Karl Gutzkow «Wally, die Zweiflerin» (Verfechter der Emanzipation der Frau, scheinheilige Moral der Spießbürger angriff).Seine Dramen «Uriel Acosta und «Pugatscheff», Nach der März­revolution schuf Gutzkow den monumentalen Roman «Die Ritter vom Geist» Ludwig Börne, den die „J“ hoch schätzten, war als hervorragender polit Publizist und Theaterkritiker bekannt Er hinterließ 2 großartige pol-soz und literaturästhetische Schriften „ Briefe aus Paris“ und „Menzel der Franzosenfresser“ (1837).Er stellt fr Zustände der d-n Zurückgebliebenheit entgegen.Georg Büchner und seine dramatischen Werke wie „Dantons Tod», «Woyzeck».

37. Literatur des Vormärz der 40er Jahre. Allgemeine Chaakteristik.Anfang der 40er Jahre wurde D-d zum Mittelpunkt revolut-politischen Handels und Denkens in Europa. Die polit Forderungen des Bürgertums waren noch entscheidener als in den 30er Jahren. Es entsteht eine schärfere Opposition gegen das feudal-kirchliche Regime. Um mit den feudalen Überresten aufzuräumen bedurfte es einer bürgerlich-demokrat Revolution. Die polit Dichtung hat die Märzrevolution 1848 geistig mit vorbereitet. Sie plädierte für nation. Einheit, Freiheit und Revolution. Die Dichtung der 40er spaltete sich in zahlreiche Tendenzen und Richtungen. Die größten ästhetischen und polit Erfolge erzielte die revolut-demokrat Literatur (Heine, Herwegh, Freiligrath). Die Entstehung des Marksismus bedeutete die größte Umwälzung in der Geschichte des philosophischen und gesellschaftlichen Denkens. Marx und Engels wandten sich nicht nur gegen „schlechte Tendenzpoeten“, sondern auch gegen die naturalistische Darstellung der Wirklichkeit. Für sie war die Kunst eine Wiederspiegelung des Lebens von Klassenpositionen aus. Marx und Engels traten für eine realistische Kunst ein. Sie lehnten die Schillerische Idealisierung der Realität ab. Ferdinand Freiligrath demokratischer Dichter der Achtundvierzi­ger, erste Dichtungen standen im Zeichen der Spätromantik. 1844 vollzog er mit seiner Lyriksammlung «Glaubensbekenntnis» unerwartet eine Wendung in Richtung auf politisch militante Dichtung. Im Gedicht «Hamlet» aus dieser Sammlung vergleicht er Deutsch­land mit dem grüblerischen Helden Shakespeares und ruft die deutschen Intuellektellen für die Frei­heit zu kämpfen. Georg Herwegh plädierte für eine einheitliche deutsche Republik. Zu den ein­drucksvollsten «Gedichten eines Lebendigen» zählen: «Reißt die Kreuze aus der Erden», «Das freie Wort», «Der Freiheit eine Gasse», «Aufruf», «Der letzte Krieg» und «Die Partei». Im letz­ten Gedicht (1842) setzt sich der Verfasser mit der unpoli­tischen «Kunst um der Kunst willen»auseinander und tritt für eine militante, sozialpolitisch orientierte Dichtung ein.


38. Heines „Buch der Lieder“(1797-1856)ist die zentrale Gestalt der frühen Opposition der ersten Hälfte des 19. Jh. Ende der 10er und Anfang der 20er war der junge H von der Romantik fasziniert und drückte sich romantisch aus. Er schafft die weltberühmte Lyriksammlung „Buch der Lieder“1827.Hier sind alle Gedichte zw.1817 und 1827 vereinigt. Hauptthemen sind Liebe und Natur. Es besteht aus 5 Zyklen: „Junge Leiden“1817-21, „Lyrisches Intermezzo“ 1822-23, „Die Heimkehr“1823-24, „Aus der Harzreise“ 1824 und „Die Nordsee“1825-26. In den ersten 2 Zyklen macht sich der Einfluss der Heidelberger Romantik, der Friedhofspoesie und der Folklore. Es sei bemerkbar, dass nicht nur Lieblingsmotive und Naturschönheit gestaltet werden, sondern auch soz Motive, z. B in den „Grenadieren“,die H Begeisterung von Fr Revolution bekunden.“Lyrisches Intermezzo“ ist eine lyrische Autobiographie des Dichters. Das Thema der Liebe steht im Vordergrund. Zu den schönsten Gedichten gehoren „Auf Flugeln des Gesanges“, „Es stehen unbeweglich“ “Ein Fichtenbaum steht einsam”. Als das schönste Gedicht des dritten Zyklus gilt das „Lorelei“. Die „Nordsee“- Gedichte sind eine erste und einzige Gestaltung des Meereserlebnisses.


39. Allgemeine Charakteristik der Nachmärzliteratur.Die Niederlage der bürgerlich-demokr Märzrevolution 1848-1849 wurde ausschließlich und allein durch den Verrat der Bourgeosie an der eigenen Sache verursacht. Das Bürgertum erschrak vor dem Proletariat, das seine Kraft und Entschlossenheit zeigte, das schwerwiegende sozial-politische und kulturell-ideologische Folgen nach sich ziehen sollte. Das geistige Leben jener Zeit wurde vielfach von der pessimistisch-fatalistischen Philosophie Arthur Schopenhauers beeinflusst. Man spricht sehr oft von der „Zweiteilung“ der damaligen Literatur, was nicht in jeder Hinsicht der historischen Wahrheit entspricht. Man könnte eher von soz.-oppositionellen, bürgerlich-humanist.u apologetischen Tendenzen sprechen. Die erste Tendenz war in der d-n Literatur am schwächsten ausgebildet, weil sie erst im Entstehen begriffen war. Die bürgerlich-humanistische Dichtung erwuchs aus dem kleinbürgerlichen Bewußtsein. Sie kritisierte die kunst- und volksfeindlichen Züge der feudal-bourgeoisen Gesellschaft, wusste aber ihr nur noch anachronistisch gewordene Ziele und Ideale des Vormärz, die nicht mehr wirksam sein konnten, entgegenzustellen. Trotz provinziellen Charakters dieser Dichtung vermochte sie nicht selten sehr gewichtige gesamtnationale Probleme anzuschneiden, deren Gestaltung ihr aber oftmals mißlang. Die dritte Tendenz in der Lit-r des N. vertrat die apologetische Dichtung, die man gemeinhin als Lit-r des sich kapitalisierenden D-s bezeichnet. Diese Lit-r bejahte entweder den Kapitalisierungsprozess des gesellschaftlichen Lebens (Ludwig, Freytag, Schmidt,) oder sie verherrlichte das Klassenbündniss zwischen Adel und Bürgertum. Die herausragendste Figur der Lit-r war Gustav Freytag Verfasser des Romans „Soll und Haben“. Die bekanntesten Lyriken des N. waren auch Eduard Mürike, Emmanuel Geibel. Der letzte schrieb klassizistisch geprägte Verse. Äußerst populär waren auch die Novellistik Paul Heyses, die Erzählungen von Jeremias Gotthelf und die „Schwarzwälder Dorfgeschichten“ von Berthold Auerbach, Romane von Karl Gitzkow, Friedrich Spielhagen (in Russland bekannt) „problematische Naturen“, „Sturmflut“.


40.Allgemeine Charakteristik des Naturalismus.Die die Kunst und Literatur Europas und Amerikas bestimmende Bewegung des Naturalismus kam im letzten Drittel des 19. Jhrs auf. Ihr Aufkommen war überall, auch in De auf das engste mit den tiefgreifenden sozialpolitischen und ideologisch-kulturellen Entwicklungen jener Zeit verbunden.Ungeachtet ausländischer Einflüsse war die deutsche naturalistische Literaturbewegung Ausdruck und Resultat bodenständiger sozial-politischer, ökonomischer und weltanschaulich-kultureller Vorgänge. (Zola, Tolstoj, Dostojewskij,Ibsen) Das naturalistische Weltbild und Menschenauffassung entsprangen vielfach der Philosophie des Positivismus, des Sozialdarwinismus der 2 Hälfte des 19. Jhrs. Der Naturalismus vereinigte auseinanderstrebende, widersprüchliche Tendenzen, die ziemlich rasch zur Herausbildung des kritischen Realismus und der Dekadenz geführt hatten. Naturalismus hatte gleichzeitig sowohl den Ideengehalt als auch die Form der Dichtung erneuert. Aber Naturalismus war nicht nur Fortschritt, sondern auch Rückschritt. Literaturwissenschaftler zählen zu den Vorzügen der naturalistischen Kunst und Literatur folgende Charakteristika:

1.den Versuch zur künstlerischen Darstellungswahrheit der Gesellschaft zurückzukehren;

2.die Bemühungen, der Dichtung neue, soziale Stoffe und Themen zu erobern(z.B. das Thema der Großstadt mit allen ihren Problemen: Arbeiterelend, Fabrikleben, Prostitution, Hinterhöfe);

3. Protest gegen die sozialen Missverständnisse im Preussendeutschland;

4. Hinwendung zum sozialen Drama.

Zu den Mängeln und Nachteilen der naturalistischen Literatur könnte man rechnen:

1. Enge der Wirklichkeits- und Menschenauffassung;

2.“Kleinmalerei“, fotographische Reproduktion des Einzelnen, Zufälligen;

3. Mechanisierung und Biologisierung des Menschbildes , die zur Animalisierung des Menschen und somit zur Enthumanisierung der Kunst beitrugen.

Die Ideen des Naturalismus sind in zahlreichen ästhetischen und kunsttheoretischen Schriften enthalten. Die wichtigste davon sind:“Kritische Waffengänge“ der Brüder Hart, „die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Poesie“ von Wilhelm Bölsche, „Revolution der Literatur“ von C.Bleibtreu. Hauptzentren der naturalistischen Bewegung in Deutschland und Österreich waren Berlin, München und Wien. Vertreter – Lyriker Karl Henckell, Wilhelm von Polenz (Der Büttnerbeuer) Max Kretzer (Meister Timpe) Gabriele Reuter (Aus guter Familie), Gerhardt Hauptmann (Vor Sonnenaufgang, Die Weber)


41. Gerhart Hauptmann.Seine Dramen „Vor Sonnenaufgang“ und „Die Weber“.Einer der erfolgreichsten bürgerlich-humanistischen Schriftsteller. Vor allem Drama. Auch Erzählungen, Lyrik, Publizistik. Seine Jugenddramatik bearbeitete vornehmlich soziale Themen- Not u Elend des Volkes, seinen Kampf. Häufig das Thema des von der Gesellschaft isolierten leidenden Künstlers. „Vor Sonnenaufgang“ entstand1889 und besiegelte den Sieg des Naturalismus in der dt Literatur. Im Drama schildert H die Liebe zwischen Loth u Helene, die er vor einen breit ausgemalten soz Hintergrund stellt. Der kleinbürgerliche Weltverbesser Loth will die Lebensbedingungen der Bergarbeiter studieren – lernt Familie Krause kennen. Die Schilderung grenzenloser sittlicher Verkommenheit der Krauses ist weitgehend naturalistisch. Der Trunksucht verfallen sind alle Krauses, ausgenommen Helene, die einzige «menschlich saubere» Ge­stalt in der Familie, die aber passiv und ergeben ihr Schicksal erträgt. Der Sozjalreformer Loth verliebt sich in sie, aber er versagt menschlichch, als er erfährt daß die Familie trinkt. Er verläßt Helene und treibt sie damit in den Tod.Das Stück zahlt nich zu den stärksten Hauptmanns. Aber es ist bemerkenswert, weil es den Sieg des Naturalismus auf der deutschen Bühne herbeiführte und ein Gesellschaftsbild zeichnete, das jedenfalls für jene Zeit durchaus neu war. Als Hauptwerk - sein Drama «Die Weben», in dem historische Geschehnisse, und zwar der Aufstand der schlesischen Weber gegen ihre Unterdrücker 1844, gestaltet werden. In den 5 Aufzügen des Dramas wird veranschaulicht, wie die grenzenlose materielle Not der We­ber sie zur Empörung treibt, wie sie allmählich ihrer selbst als Klasse bewußt werden und fest entschlossen sind, lieber im Kampf zu sterben als zu verhungern.Hauptmann hat entschieden mit der dramatischen Tradi­tion gebrochen, indem er Proletarier auf die Bühne stellte. Träger der Handlung ist im Stück das aufständische Weber­volk. Es ist nicht als passiv gezeigt, sondern es tritt selbstbe­wußt und entschlossen auf. Die Masse setzt sich aus einer Fülle lebendiger und handelnder Einzelmenschen zusammen, die am Ende wissen, was sie wollen und was sie erwartet. Die Weben sind ein Meilenstein in der Entwicklung des deutschen Dramas, weil sie stofflich ein künstlerisches Neu­land sind. Das Stück trägt manche naturalistischen Züge, die aber vielfach vom Realismus der Darstellung überdeckt werden, so daß es als Meisterwerk nicht des Naturalismus, sondern des kritischen Realismus gelten kann.


42. Allgemeine Charakteristik der Dekandenz.Um 1890 war der deutsche Kapitalismus in sein letztes Stadium eingetreten. Es gab Verschärfung des Klassenkampfes zwischen Bougeoisie und Proletariat. Als Folge – proletarische Revolution. Im Zeitalter hemmungsloser Industrialisierung schritt der Entfremdungsprozeß des Menschen in der kapitalistischen Gesellschaft rapide voran. Die menschliche Persönlicrikeit fühlte sich in der neuen soz Situation aüßert bedroht, sie vereinsamte und isolierte sich bewusst von der Gesellschaft. Derartige Stimmungen führten zur Herausbildung dekadenten Denkens und Fünlens. Sie zeugten vom Verfall des Bürgertums. Dekadente Lebensempfindung erfaßte den Großteil der Schrift­steller, vor allem die Lyriker. Literarische Dekadenz ist eine komplizierte heterogene Erscheinung, die sich aus zahlreichen inh. u form. Elementen zsmsetzt. 5 wichtigste Richtungen - Impressionismus, Symbolismus, Neuromantik, Neuklassizismus, Heimatkunst. Trotz der Unterschiede es gibt Ähnlichkeiten: Weltflucht und Entweichen in Traumwelt., Gleichgültigkeit dem Volksschiksal gegenüber, Abwendung von Problemen, Verzicht auf alle Traditionen. Als philosophische Quelle der literarischen Dekadenz gilt die Weltanschauung Schopenhauers u Nietzsches. In der Kunst erblickte sie njcht ein Spiegelbild der Wirklichkeit.-sondern etwas ganz-Autonomes und Selbständiges. Sie plädierte somit für eine «reine Kunst». Die soz Thematik verschwand. An ihre Stelle – Privatleben. Interesse an ägyptischer Kunst, Rokokostil, altchinesischer Kunst, erotische Motive (Freud). Vertreter – Stefan George „Hymnen“, „Das Jahr der Seele“, „Der 7. Ring“, Rainer Maria Rilke „Stundenbuch“, „Buch von der Pilgerschaft“, Hugo von Hofmannsthal.


 

43.Allgemeine Charakteristik des Expressionismus. Expressionismus lat. „Ausdruckskunst“. innerlich gesehene Wahrheiten und Erlebnisse dargestellt. Die Expressionisten, die davon überzeugt waren, dass die Entwicklung der Menschheit chaotisch und die Welt amoralisch war, wollten die Kunst wieder in den Dienst einer Sache stellen. Mit Hilfe der Kunst sollten die Menschen verändert werden. Bei den Expressionisten blieben die Ziele ihrer Bewegung sehr allgemein. Man machte sich wenig Gedanken darüber, wie diese Ziele konkret zu verwirklichen seien. Stattdessen feierte man die Opferbereitschaft, die Begeisterung, das Engagement an sich. Es war den Expressionisten meist gleichgültig, in welchem Sinne sich etwas änderte. Hauptsache für sie war, dass überhaupt etwas geschah. Die Folge davon war z.B., dass ein und dieselben Künstler sich nacheinander sowohl für den Nationalsozialismus als auch den Kommunismus engagierten oder dass man den Ersten Weltkrieg als ersehnte Veränderung begrüßte. expressionistische Literatur dieser Zeit. Die Sprache des Exp ist ekstatisch übersteigert, metaphorisch, symbolistisch überhöht und versucht, die traditionelle Bildungssprache zu zerstören. Sprachverknappung, Ausfall der Füllwörter, Artikel und Präpositionen, nominale Wortballungen, Betonung des Verses, Wortneubildung und neue Syntaxformung sind typisch expressionistische Stilmerkmale. Die typischen Themen- und Motivkomplexe sind Angst, Tod, Wahnsinn, Melancholie, Krieg. Ähnlich bedienen sich die Literaten neuer sprachlicher Mittel: Die Sprache ist oftmals abgerissen, voller Neologismen und erscheint in ungewohnten Rhythmen. Es geht dem expr Autor nicht um die Wirklichkeit, sondern um die Wahrheit, die er vermitteln will. Die Dichter lehnen die Psychologie und Kausalität zur Erklärung von Mensch und Welt ab. Dabei tendieren sie zur Kürze, zu Wucht und Prägnanz des Ausdrucks. Zu den wichtigen Autoren zählen A. Döblin ("Die Ermordung einer Butterblume") G. Heym ("Der Dieb"), F. Kafka ("Amerika", "Die Verwandlung", "Das Urteil"). Hauptvertreter sind R.J. Sorge ("Der Bettler"), W. Hasenclever ("Der Sohn", "Menschen"), Kornfeld ("Die Verführung"), R. Goering (Seeschlacht). Es geht nicht mehr um Charakter, sondern um "Seele" oder "Psyche"; die Figuren erscheinen weit gehend als überindividuelle Typen ("Mann", "Frau", "Tochter" ...) und totale Ich-Projektionen.


44. Allgemeine Charakteristik des kritischen Reallismus. Die Dichtung des kritischen R vollzog um 1900. Die Schriftsteller gestalteten soz Grundlagen ihres Zeitalters, das Schicksal des eigenen u and Völker. Bestrebt die Ursachen der soz Wandlungen aufzudecken. Philosophischer Charakter. Man schafft „typische Charakter unter typuschen Umständen“. Man zeigt nicht nur Einzelmenschen, sondern die Gesellschaft in ihrer Widersprüchigkeit u Entwicklung. Zweifel an der Solidität u Festigkeit des Bestehenden (im ggsatz zu Nachmärz) Furchtlosigkeit des Denkens u Fühlens. Sie zeigen die Bedrohtheit der künstlerischen Existenz durch die allgemeine Entfremdnng des Menscnen von seinem menschlichen Wesen und die Kommerzialisierung aller Beziehungen und Verhältnisse in der imperialistischen Gesellschaft. Die Literatur des KR hat in ihrer EntwickIung mehrere Etappen durchlaufen. Von 1917 wurde sie indem sie die kritisch-realistischen Tendenzen der Vor- und Nachmärzperiode weiterführte, vor allem durch die Brüder Mann rejgräsentiert. + Gerhart Hauptmann und Hermann Hesse, Jakob Wassermann , Georg Hermann, Eduard von Keyserling und Bernhard Kellermann. In der nächsten Periode (1917^1945), die man in 2 Etappen gliedern könnte, erfuhr die kritisch-realistische Methode unter dem Druck der Zeitverhaltnisse tiefgreifende Wandlungen, sie erhielt neue Züge, was im Nachstehenden öfters zu sehen sein wird. Die meisten Schriftsteller der vo­rausgehenden Periode schreiben auch nach 1917 fort. Hinzu kommen aber auch neue Namen: Lion Feuchtwanger , Alfred Döblin, Hans Fallada, Erich Maria Remarque.


45.Thomas Mann. Nimmt in der bürgerlichen deutschen Nationalliteratur der ersten Hälfte des 20 Js eine zentrale Stellung ein – der kritische Realismus, hat in seinen Romanen, Novellen und Essays zentrale Pro­bleme seiner Zeit gestaltet. Die Romane von TM sind von einer tiefen, weltanschaulichen, gesellschaftl, psychol u künstl Problematik durchtränkt.Romane Buddenbrooks – Verfall einer Familie ,Königliche Hoheit, Der Zauberberg, Doktor Faustus Erzählungen und Novellen Tonio Kröger, Novelle Tristan, Novelle, der Tod in Venedig. Buddebrocks Der psychologische Gesellschaftsroman. Später, 1929, erhielt er dafür den Nobeipreis. Untergang eines bürgerlichen Kaufmannsgeschlechtes im Verl von 4 Generationen. die Ablösung des seriö­sen, verhältnismäßig ehrlichen Bildungsbürgertums aus der Epoche des aufsteigenden Kapitalismus freier Konkurenz, das sich auf die besten humanistischen Kulturtraditionen der Aufklärung stützte und berief, durch einen neuen Unter­nehmertyp, dessen Geschäftspraktiken weder mit Moral noch Kultur zu vereinbaren sind. Johann Bud­denbrook den Älteren repräsentiert. Seine Firma wirtschaftlich auf der Höhe. Diesem Zustand der Firma ent­spricht auch die geistig-seelische Verfassung des Chefs. 2Generation weiß nicht immer das «Echte» vom «Falschen» zu unterscheiden und wird immer wieder zum Opfer von Hochstaplern und Bilanzfälschern. Die dritte Generation, repräsentiert durch Thomas, Christi­an und Tony, weist bereist unverkennbare Merkmale nicht nur des ökonomischen, sondern auch des körperlichen und seeli­schen Verfalls auf. Thomas angesehene Persönlichkeit in der Stadt, tatkräftig, willensstark und fleißig. Zweifel und Beden­ken. Christian keine Beziehung zum Geschäft unmoralische Lebensweise. Er endet in einer Nervenheilanstalt. Tony bewahrt zeitlebens ihre kindliche Naivität heiratet zweimal und jedes Mal erfolglos: ihre beiden Ehegatten erweisen sich als Hochstapler oder zweifelhafte Existenzen. Auch ihre Tochter verheiratet an einen Gauner und Verbrecher. Ihr Leben widmet Tony der Firma, deren Interessen sie sogar ihre Ju­gendliebe opfert. 4. Generation- Hanno nicht mehr lebens- und widerstandsfähig. Seine musikaliche Veranlagung isoliert ihn von der Welt, die er fürchtet und verabscheut. Hannos Künstlertum ist dekadent und unfruchtbar, es beschränkt sich auf unproduktive Selbstbespiegelung.


46.Heinrich Mann.größter kritisch-realistische Schriftsteller hat als Denker und Bildner seiner Epoche einen nicht widerspruchslosen Entwicklungsweg zurückgelegt. Seine erstenWerke stehen vielfach unter dem Einfluß der dekadenten Kunst. 1907 vollzieht er Wendung zur Demokratie und entwickelt sich bald zum bürgerlich-humanistiscnen Scnfiftsteller. Das 1914 entstandene Programmbuch «Der Untertan» muß als die höchste künstlerisch-ideologische Errungenschaft des satirischen Schriftstellers angesehen werden . Satirisch überhöht und stellenweise sogar karikiert stellt der Dichterdie deutsch-preußische Gesellschaft am Ausgang des 19. Jhrs dar alsdas deutsche Kapital humanistische Kulturtraditionen über Bord warf und sich mit dem preußischen Jun­kertum und der feudalen Staatsmacht mit Kaiser Wilhelm II. an der Spitze verbündete, um leichter und erfolgreicher die Volksmassen auspressen und niederhalten zu können. Hauptfigur des Romans ist Diederich Heßling, dessen Lebens­lauf von Anfang bis zum Mannesalter vefolgenkann. verängstigtes und scheues Kind des Papierfabrikanten klein auf gewöhnt er sich an Gehorsam und Anbetung der Macht. Sein Traum ist es, auch selbst ein Teil dieser Macht zu werden. Sein Lebenlang wird er darauf aus sein. Nach Absolvierung des Gymnasiums geht Diederich nach Berlin, um Universitätsstudium aufzunehmen. Dort wird er Mitglied der nationalistisch-chauvinistischen Burschen­schaft «Neuteutonia», wo der Geist des Antihumanismus, Rassenwahns und der Bewunderung für den Kaiser gepflegt wird. Diederich macht dies alles gerne mit. Einige Jahre später, nach dem Tode seines Vaters, kehrt Diederich in die Vaterstadt Netzig zurück. Jetzt ist er legi­times Oberhaupt der Familie, die er als Diktator in Angst hält. In Netzig entfaltet Diederich eine aktive politische Tätigkeit und pflegt den Geist des Militarismus und Nationalismus. In ihren Bemühungen werden sie vom Regierungspräsidenten von Wulckow unterstützt, der im Roman die dem Dichter ver­haßte kaiserliche junkerlich-militaristische Staatsmacht ver­körpert. Eindruncksvoll wirkt das Final des Romans. Diederich und das gesamte monarchistische Gesindel wollen den deutschen Kaiser ehren, indem sie ihm ein Denkmal setzen. Bei derEnthüllung des Monuments zieht unerwartet ein Gewitter heraufund jagt die Anwesenden auseinander.. Der Untergang des wilhelminischean D 2 Jährzehnte später denn auch geschehen sollte. Im «Untertan»wird auch der Untergang des liberalen Bürgertums. Heinrich Mann zeigt, wie unfruchtbar der bürgerliche Liberalismus geworden ist.Häufig Groteskedie satirische Zugespitztheit der gestalteten Cha­raktere eigen. «Der Untertan» war der erste Teil der Romantri




Ïåðåãëÿä³â: 480

<== ïîïåðåäíÿ ñòîð³íêà | íàñòóïíà ñòîð³íêà ==>
Gottsched als Theaterreformator und Literaturtheoretiker. | Anna Seghers (Ihre Romane “Das siebte Kreuz”, “Die Toten bleiben jung”).

Íå çíàéøëè ïîòð³áíó ³íôîðìàö³þ? Ñêîðèñòàéòåñü ïîøóêîì google:

 

© studopedia.com.ua Ïðè âèêîðèñòàíí³ àáî êîï³þâàíí³ ìàòåð³àë³â ïðÿìå ïîñèëàííÿ íà ñàéò îáîâ'ÿçêîâå.


Ãåíåðàö³ÿ ñòîð³íêè çà: 0.015 ñåê.