TEXT 5.8. KONRAD ADENAUER erter Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland
Konrad Hermann Joseph Adenauer (* 5. Januar 1876 in Köln; † 19. April 1967 in Rhöndorf, Stadtteil von Bad Honnef; eigentlich Conrad Hermann Joseph Adenauer) war von 1949 bis 1963 erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland sowie von 1951 bis 1955 zugleich Bundesminister des Auswärtigen.
Der studierte Jurist, hatte K. Adenauer bereits im Kaiserreich und in der Weimarer Republik eine vielbeachtete politische Karriere absolviert. Das Mitglied der katholischen Zentrumspartei war Mitglied des Preußischen Herrenhauses, Oberbürgermeistervon Köln und verteidigte als Präsident des Preußischen Staatsrats energisch
Konrad Adenauer 1952
die Interessen des Rheinlandes, dem er zeitlebens eng verbunden blieb. Im Nationalsozialismus wurde er seiner Ämter enthoben und war zeitweise inhaftiert.
Adenauer gehörte zu den Begründern der Christlich-Demokratischen Partei (CDU), deren Parteichef er von der Gründung bis 1966 war. Als Vorsitzender des Parlamentarischen Rates wie als erster Bundeskanzler und Außenminister der Bundesrepublik Deutschland prägte er eine ganze Ära. Der zum Amtsantritt 73jährige, setzte er Bonn als Bundeshauptstadt durch, stand für eine Politik der Westbindung und der Europäischen Einigung und eine aktive, auch militärische Rolle der Bundesrepublik in der NATO. Adenauer stand wirtschaftspolitisch für das System der Sozialen Marktwirtschaft. Er verfolgte einen antikommunistischen Kurs im Inland wie gegenüber der Sowjetunion und ihren Verbündeten und trug wesentlich zum Aufbau Israels bei. Der machtbewusste Taktiker konnte erst Anfang der 1960er Jahre zum politischen Rückzug gezwungen werden.