Lesen Sie den Text. Welches duale System ist hier gemeint?
Nein, die Mülltrennung ist es dieses Mal nicht, aber doch etwas typisch deutsches, nämlich die Berufsausbildung in zwei Teilen. Genau heißt es das duale Ausbildungssystem und das gibt es nur in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz, also in den deutschsprachigen Ländern.
Den ersten Teil, nämlich die Praxis, lernt der Auszubildende im Betrieb. Den zweiten Teil, die Theorie, lernt er in der Berufsschule. Jeder Auszubildende, also jeder Lehrling, muss zur Berufsschule gehen. Die Fächer sind Deutsch, Mathematik, Wirtschaftslehre, Politik, Sport und Religion. Dazu kommen die Fächer für den Beruf. Sie sind für jeden Beruf anders, weil die Köchin andere Sachen wissen muss als der Automechaniker.
In der Regel dauert eine Ausbildung in Deutschland drei oder dreieinhalb Jahre. Wenn jemand aber besonders gut ist, kann diese Zeit auch kürzer sein. Natürlich gibt es auch Prüfungen: Nach etwa 18 Monaten machen die Lehrlinge die Zwischenprüfung und am Ende die Abschlussprüfung.
Auf der ganzen Welt bewundert man das duale Ausbildungssystem in Deutschland, weil es die Menschen so gut auf ihren Beruf vorbereitet. Aber es gibt auch Probleme. Viele Firmen sagen, dass sie keine Lehrlinge ausbilden können, weil sie nur noch sehr spezielle Arbeiten machen und der Lehrling zu wenig bei ihnen lernen kann. Andere Betriebe meinen, dass die Ausbildung von Lehrlingen zu teuer ist. Denn der Lehrling bekommt Geld, kann aber noch nicht alleine arbeiten. Wie es in ein paar Jahren aussieht? Bleibt das duale System? Das kann heute noch keiner sagen.